RS-Virus: Neuer Impfstoff schützt auch Babys
Bereits seit Mitte des Jahres ist ein Impfstoff gegen das RS-Virus für Erwachsene ab 60 Jahren zugelassen. Nun gibt es auch eine Möglichkeit, Babys vor RSV zu schützen – über eine Impfung der Mutter in der Schwangerschaft.
Das RS-Virus ist weit verbreitet. Bei den meisten Betroffenen verursacht es nur leichte Symptome, die denen einer Erkältung ähneln. Säuglinge bis zu einem Alter von sechs Monaten und ältere Erwachsene erkranken jedoch häufig schwer. Bei ihnen kann die RSV-Infektion sogar tödlich verlaufen. Daher hat eine Schutzimpfung für diese Risikogruppen einen besonderen Stellenwert.
Für Erwachsene ab 60 Jahren wurde in diesem Jahr bereits ein Impfstoff zugelassen. Für Säuglinge gab es dagegen keinen Schutz. Nur Babys mit einem besonders hohen Risiko für einen schweren Verlauf konnten bisher vorbeugend den monoklonalen Antikörper Palivizumab erhalten. Er wird dem Baby während der Zeit, in der Infektionen mit dem RS-Virus hauptsächlich auftreten, einmal monatlich gespritzt. Zu den Risikogruppen zählen zum Beispiel Frühgeborene.
Schutz über die Mutter
Seit Ende August ist nun in der EU ein Impfstoff zugelassen, der Säuglinge von der Geburt bis zum Alter von sechs Monaten gegen das RS-Virus schützt. Das Besondere: Nicht das Baby wird geimpft, sondern die Mutter während der Schwangerschaft. Die von ihr entwickelten schützenden Antikörper gelangen über die Plazenta zum ungeborenen Kind. Dieses Prinzip wird als „passive Immunisierung“ bezeichnet.
Zusätzlich ist der Impfstoff zugelassen zur aktiven Immunisierung von Erwachsenen ab 60 Jahren.
Quellen:
Europäische Kommission (Hrsg.): EU genehmigt ersten Impfstoff zum Schutz von Säuglingen vor RSV-Infektionen. Pressemitteilung vom 25.08.2023
Paul-Ehrlich-Institut (Hrsg.): Weitere Zulassung für Impfstoff gegen Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) erteilt. Mitteilung vom 29.08.2023
Paul-Ehrlich-Institut (Hrsg.): Zulassung für Impfstoff gegen Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) empfohlen. Mitteilung vom 28.04.2023
Robert Koch Institut (Hrsg.): RKI Ratgeber Respiratorisches Synzytial-Virus-Infektionen (RSV)