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Wie wird Asthma festgestellt?

Erste Hinweise auf ein Asthma bronchiale erhalten Fachleute bereits durch die Schilderung der Beschwerden. Verschiedene Tests können den Verdacht bestätigen oder widerlegen.

Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. Erika von Mutius, Helmholtz MunichKlinikum der Universität München
Dr. med. Nicole Maison, Helmholtz MunichKlinikum der Universität München

Erste Hinweise auf ein Asthma bronchiale erhalten Fachleute bereits durch die Schilderung der Beschwerden. Verschiedene Tests können den Verdacht bestätigen oder widerlegen.

Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. Erika von Mutius, Helmholtz MunichKlinikum der Universität München
Dr. med. Nicole Maison, Helmholtz MunichKlinikum der Universität München

Anamnese: Mit Fragen zur Asthma-Diagnose

Zu den typischen Asthma-Symptomen zählen:

  • Atemnot (häufig anfallsartig),
  • Giemen (Atemnebengeräusche),
  • Brustenge (Beklemmungsgefühl) und
  • Husten.

Gezielte Fragen können helfen herauszufinden, ob es die Symptome wahrscheinlich durch ein Asthma bronchiale verursacht werden.

Hierbei spielt es auch eine Rolle, ob spezielle Faktoren, wie Rauch, Staub, Aufenthaltsort oder körperliche Anstrengung die Beschwerden verschlimmern.

Im Rahmen der Krankengeschichte (Anamnese) fragt die Fachperson zum Beispiel nach

  • bekannten Allergien und Vorerkrankungen,
  • eingenommenen Medikamenten und
  • chronischen Erkrankungen bei engen Verwandten.

Video: Wie wird Asthma festgestellt?

Interview mit Prof. Klaus Rabe

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Welche Tests helfen bei der Asthma-Diagnose?

Im Anschluss an das Gespräch werden bestimmte Untersuchungen durchgeführt:

Körperliche Untersuchungen zur Asthma-Diagnose

Mit einer körperlichen Untersuchung können die Ärzt:innen abklären, ob zum Beispiel beim Abhorchen mit dem Stethoskop pfeifende Nebengeräusche beim Atmen zu hören sind und ob die Ausatmung verlängert ist.

Lungenfunktionstests zur Asthma-Diagnose

Die Lungenfunktion lässt sich bei Erwachsenen und Kindern ab dem Vorschulalter bereits gut mithilfe einer Spirometrie beurteilen, die sich auch in der hausärztlichen Praxis durchführen lässt. Ergänzend kann eine Ganzkörperplethysmographie-Untersuchung mit einer Messung des Atemwiderstandes in einer lungenärztlichen Fachpraxis oder Klinik sinnvoll sein.

Allergietest – Asthma-Auslösern auf der Spur

Ein zusätzlicher Allergietest gibt Aufschluss über mögliche Krankheitsauslöser. Dieser ist mit Hilfe eines Hauttestes (Prick-Test) oder einer Blutabnahme möglich, bei der die Menge bestimmter Immunzellen – genauer: Gesamt-IgE und spezifische IgE-Antikörper – bestimmt werden.

Video-Interview: Lungenfunktionstest - so lässt sich Asthma feststellen

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Weitere Standard-Untersuchungen bei Asthma

Auch eine Blutgasanalyse im Labor kann bei der Asthma-Diagnose helfen.

Ein Reversibilitätstest kann den Verdacht auf Asthma weiter absichern:

  • Hierbei wird gemessen, ob sich die Lungenfunktion durch atemwegserweiternde Medikamente, wie etwa kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika, verbessert.
  • Diese Untersuchung hilft dabei, ein mögliches Asthma bronchiale von einer chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) und anderen Erkrankungen abzugrenzen.

Im Rahmen der Asthma-Diagnose wird meist auch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs (Thorax) angefertigt:

  • Hiermit können andere Ursachen von Atemproblemen wie bestimmte Infektionen, Fehlbildungen oder Neubildungen erkannt werden.
  • Eine Überblähung der Lunge im Röntgenbild kann Hinweis auf Asthma sein.

Durch Laboruntersuchungen wird im Blut unter anderem auch die Zahl einer bestimmten Art von Immunzellen, den Eosinophilen, gemessen. Gerade im Hinblick auf neuere personalisierte Asthmatherapien, etwa mit Biologika, ist dieser Wert von Bedeutung. 

Die Stickstoffmonoxid-Messung – Teil der fachärztlichen Asthma-Diagnose

Eine Messung des Stickstoffmonoxids (NO) in der Ausatemluft (FeNO) kann helfen, das Ausmaß der Entzündungsreaktion in der Lunge abzuschätzen:

  • Insbesondere bei TH2-Asthma ist die NO-Konzentration in der Ausatemluft erhöht.
  • Die Messung wird jedoch von Zigarettenrauch beeinflusst und Patienten mit einem Nicht-TH2 Asthma zeigen in der Regel keine erhöhten NO-Werte.
  • Auch bestimmte Atemwegsinfektionen können zu erhöhten Werten führen, ohne dass ein Asthma vorliegen muss.

Die FeNO-Messung durch Fachärzt:innen hilft, die Asthma-Diagnose zu sichern und den Asthma-Typ zu ermitteln. Außerdem können die Messwerte dabei helfen, die inhalative Cortison-Therapie anzupassen.

Lungenfunktion zu Hause überprüfen: Das Peak-Flow-Meter

Mit einem Peak-Flow-Meter können Menschen mit Asthma selbst zu Hause ihre Lungenfunktion überprüfen. Dabei wird der sogenannte Peak Expiratory Flow (PEF) gemessen, also wie kräftig der Luftausstrom aus der Lunge ist.

Mit mehreren Messungen täglich über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinweg können die Betroffenen ein Peak-Flow-Protokoll erstellen:

  • Die Messungen helfen zum einen dabei, die Krankheit zu beobachten und zu beurteilen, ob die aktuelle Therapie gut anschlägt.
  • Andererseits können sie die Selbsteinschätzung der Patient:innen verbessern. Bereits bevor Asthma-Symptome sichtbar werden, misst das Gerät eine Verminderung des Atemstroms.

Peak-Flow-Ampel

Die aktuellen Leitlinien für Patient:innen empfehlen zur Einschätzung ein Ampelsystem:

  • Grün: Liegt der Peak-Flow-Wert bei mindestens 80 Prozent des persönlichen, bei optimaler medikamentöser Einstellung erreichten Bestwerts, gilt die Behandlung als erfolgreich.
  • Gelb: Liegt der Peak-Flow-Wert zwischen 50 und 80 Prozent des Bestwerts, wurden die Medikamente möglicherweise nicht regelmäßig eingenommen oder die Dauer-Medikation muss unter ärztlicher Absprache angepasst werden.
  • Rot: Liegt der Peak-Flow-Wert unter 50 Prozent des Bestwerts, müssen die Notfall-Medikamente eingenommen und gegebenenfalls ärztliche Hilfe gerufen werden.

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Letzte Aktualisierung: 06.05.2024

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