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RS-Virus: Die Infektionswelle hat begonnen

In den letzten Wochen erkranken immer mehr Menschen an einer RS-Virus-Infektion. Laut dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch Instituts (RKI) zu akuten Atemwegserkrankungen hat die diesjährige RSV-Welle Ende November begonnen. Der Beginn der Grippewelle lässt dagegen noch auf sich warten.

Rund 7,1 Millionen Menschen leiden aktuell unter viralen Atemwegsinfekten. Besonders Kinder zwischen 5 und 14 Jahren erkranken derzeit häufig schwer.

Die häufigsten Verursacher von viralen Atemwegserkrankungen waren in der Kalenderwoche 48, für die der letzte RKI-Wochenbericht vorliegt

  • SARS-CoV-2 (24 Prozent),
  • Rhinoviren (23 Prozent),
  • RS-Virus (7 Prozent) und
  • Adenoviren (5 Prozent).

Rhinoviren sind typische Erkältungsviren. Sie häufen sich typischerweise im Winter. Influenza-Viren, die die echte Grippe verursachen, wurden dagegen bislang nur vereinzelt nachgewiesen – für die Grippe-Impfung ist es demnach noch nicht zu spät.

Schwere Verläufe durch Corona- und RS-Virus-Infektionen

Die meisten Menschen, die wegen einer schweren Atemwegserkrankung im Krankenhaus behandelt werden müssen, leiden unter COVID-19 (23 Prozent). Hier sind weiterhin vor allem ältere Menschen betroffen. Bei 17 Prozent der Patient:innen im Krankenhaus liegt jedoch eine RS-Virus-Infektion vor – bei Kindern unter zwei Jahren sind es sogar 70 Prozent. Seit Juli 2023 sind Fälle von RS-Virus-Infektionen meldepflichtig.

Seit diesem Jahr gibt es zwei zugelassene Impfstoffe, die insbesondere die Risikogruppen für einen schweren Verlauf vor einer Infektion schützen können: Säuglinge und Menschen über 65 Jahre. Während die Erwachsenen sich selbst impfen lassen können, erhält bei Babys die Mutter während der Schwangerschaft die Impfung. Die dabei gebildeten Antikörper schützen nach der Entbindung auch das Kind.

Quellen:

  • Robert Koch Institut: ARE-Wochenbericht des RKI. Aktuelles zu akuten respiratorischen Erkrankungen. 48. Kalenderwoche (27.11. bis 3.12.2023)

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