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Fachbegriffe: Atemwege von A bis Z

Auf den folgenden Seiten finden Sie Erklärungen zu wichtigen Fachbegriffen rund um Lungenerkrankungen von A wie Allergisches Asthma bis Z wie Zytostatika.

Auf den folgenden Seiten finden Sie Erklärungen zu wichtigen Fachbegriffen rund um Lungenerkrankungen von A wie Allergisches Asthma bis Z wie Zytostatika.

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In unserem Downloadbereich können Sie sich zudem unser "ABC der Atemwege" kostenfrei herunterladen. 

Acetylcholin

Botenstoff der Nervenzellen zu den Muskelzellen, der eine Verengung der Bronchien auslösen kann.

ACO

Asthma-COPD-Overlap

Die Betroffenen leiden an Asthma und an COPD-Symptomen.

Adenokarzinom

bösartiger Tumor mit Ursprung in Drüsenzellen, z.B. Bronchien, Magen, Milchdrüse usw. 

Adhärenz

Adhärenz (Englisch: adherence für Befolgen, Festhalten) bedeutet Einhaltung der gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten und dem medizinischen Fachpersonal (Ärzt:innen, Pflegekräfte) gesetzten Therapieziele. Das Einhalten von Therapieplänen und der Therapieerfolg liegen in der gemeinsamen Verantwortung von Fachleuten und Patient:innen. Alle Beteiligten sollen gleichberechtigt zusammen arbeiten.

Das bedeutet für Patient:innen:

  • aktives Mitwirken am Gesundungsprozess,
  • Befolgen ärztlicher Empfehlungen, wie zum Beispiel die Einnahme von Medikamenten oder Änderungen des Lebensstils.

Für das medizinische Fachpersonal bedeutet Adhärenz:

  • die Aufklärung und Information zu den Zielen der Behandlung und über die verordneten Arzneimittel sowie
  • die Anpassung der Therapie auf die individuellen Möglichkeiten und Bedürfnisse der Patient:innen.

Adjuvante Therapie

Ergänzende oder unterstützende Therapiemaßnahme.

Adrenalin

Hormon, das in den Nebennieren produziert wird. Es ist der Überträgerstoff im sympathischen Nervensystem. Adrenalin beschleunigt unter anderem die Herztätigkeit, lässt den Blutdruck steigen, führt zur Verengung der Gefäße und zur Erweiterung der Bronchien. Es wird zur Behandlung von Schockzuständen eingesetzt. 

Adrenergika

siehe Betamimetika

Aerosol

Als Aerosol (Nebel) wird eine Auflösung von Flüssigkeitsteilchen in Luft bezeichnet. Aerosole können für die Verabreichung von inhalierbaren Medikamenten verwendet werden, zum Beispiel in Dosier-Aerosolen oder bei der Feuchtinhalation. 

Aerosoltherapie

Inhalation von Medikamenten in einem Aerosol. Das Medikament gelangt auf diese Weise direkt an das Zielorgan, heißt in die Atemwege.

Der Vorteil der Inhalation eines Medikamentes im Vergleich zur Tablette oder Spritze besteht darin, dass die Substanz rasch den Wirkungsort erreicht. Darüber hinaus ist das Verhältnis von Wirkung/Dosis vorteilhafter als bei Gabe von Tabletten oder Spritzen. 

A/H1N1

Typ eines bestimmten Influenzavirus, auch bekannt als Schweinegrippe.

A/H5N1

Typ eines bestimmten Influenzavirus, auch bekannt als Vogelgrippe.

Airway remodelling

Bei einer chronischen Entzündung der Bronchien kommt es zu strukturellen Veränderungen durch eine vermehrte Einlagerung von Kollagen. Dies beinhaltet eine Verdickung der Bronchialwände durch verstärktes Wachstum von Muskelzellen, Bindegewebe und Blutgefäßen sowie eine Zunahme der Schleim bildenden Drüsenzellen mit verstärkter Schleimproduktion. Siehe auch Remodelling der Atemwege

akut

plötzlich auftretend

akute Bronchitis

plötzlich auftretende Entzündung der Schleimhäute der Bronchien, die in den meisten Fällen durch Viren verursacht wird. Die akute Bronchitis wird auch als „Erkältung“ oder „Infekt“ bezeichnet. 

Allele

Gleiche oder unterschiedliche Formen eines Gens am selben Ort homologer Chromosomen. Ein Mensch besitzt jeweils zwei Allele, von jedem Elternteil eines.

Allergen

Stoffe, die eine Reaktion des Immunsystems auslösen können.

Erfahren Sie mehr zu Allergien beim Allergieinformationsdienst von Helmholtz Munich. 

Allergie

Eine Überreaktion des Immunsystems gegen eigentlich ungefährliche Stoffe aus der Umwelt. Die Auslöser von Allergien werden Allergene genannt.

Erfahren Sie mehr zu Allergien beim Allergieinformationsdienst von Helmholtz Munich. 

Allergisches Asthma

Erkrankung der Atemwege, die auf einer allergischen Reaktion beruht.

ALK

Abkürzung für: anaplastische Lymphom-Kinase.

Durch Hemmung dieses Enzyms kann unter bestimmten Voraussetzungen das Tumorwachstum bei Lungenkrebs gehemmt werden. 

Alpha-1-Antitrypsin

Protein; Alpha-1-Antitrypsin hemmt Proteasen und verhindert so, dass diese beim Entzündungsprozess Körpergewebe angreifen; genetisch bedingter Alpha-1-Antitrypsin-Mangel kann zu schwerer Lungenerkrankung führen.

Alveolen

Lungenbläschen, die am Ende des Bronchialbaums im Lungengewebe, an den Bronchiolen sitzen. Hier erfolgt der Gasaustausch zwischen Luft und Blut.

Der eingeatmete Sauerstoff diffundiert durch die feine Membran der Lungenbläschen in die kleinsten Blutgefäße (Kapillaren). Kohlendioxid tritt von den Blutgefäßen in die Lunge über und kann auf diese Weise ausgeatmet werden. 

ambulante Rehabilitation

Rehabilitationsmaßnahmen, die wohnortnah / vor Ort angeboten werden siehe Rehabilitationsmaßnahmen; Lungensport.

Analgetika

Arzneimittel zur Schmerzbekämpfung 

Anamnese

ärztliche Erhebung der Krankheitsgeschichte eines Patienten/ einer Patientin.

anaphylaktische Reaktion

rasch einsetzende, bedrohliche allergische Reaktion. Sie kann zum Kollaps und zu einem Schock führen (anaphylaktischer Schock). Bei fehlender ärztlicher Hilfe besteht die Gefahr, dass der Patient/ die Patientin im anaphylaktischen Schock stirbt. 

Erfahren Sie mehr zu Allergien beim Allergieinformationsdienst von Helmholtz Munich. 

Angiogenese

Wachstum neuer Blutgefäße.

Dies passiert zum Beispiel bei der Wundheilung. Wenn ein Tumor wächst, bilden sich jedoch auch neue Blutgefäße, die die Tumorzellen versorgen und so das Tumorwachstum ermöglichen. 

Antibiotika

Mit Antibiotika lassen sich Infektionen behandeln, die durch Bakterien hervorgerufen werden. Die Bakterien werden bei dieser Behandlung abgetötet oder an der Vermehrung gehindert.

Antibiotika sind bei einer Virus-Infektion zum Beispiel im Rahmen einer Erkältung wirkungslos, können aber beispielsweise zur Bekämpfung einer dazukommenden bakteriellen Infektion - sogenannte „Superinfektion“ - eingesetzt werden und verhindern so eine weitere Verschlechterung. 

Anticholinergika

gehören wie die Betamimetika zu den Atemwegserweiterern. Anticholinergika werden häufig bei der Asthma- und COPD-Therapie eingesetzt.

Angriffspunkt dieser Substanzgruppe ist der sogenannte muskarinische Acetylcholinrezeptor. Anticholinergika docken dort an und hemmen so die Wirkung des natürlichen Botenstoffs Acetylcholin. In den Atemwegen führt dies zu einer Entspannung der glatten Muskulatur und somit zu einer Erweiterung der Bronchien. Auch die Schleimproduktion wird durch Anticholinergika vermindert.

Antigene

Substanz, die im Körper eine Immunantwort auslöst. Dies geschieht durch die Bildung von Antikörpern oder speziellen Abwehrzellen.

Antikörper

Proteine, die von der körpereigenen Immunabwehr zur Erkennung von Fremdstoffen (zum Beispiel die Antigene von Bakterien) gebildet werden.

Antileukotriene

sind Gegenspieler der Leukotriene. Leukotriene sind körpereigene Botenstoffe, die eine wichtige Rolle bei Entzündungen und Allergien spielen. Die korrekte Bezeichnung der Medikamente lautet: Leukotrien-Rezeptor- Antagonisten. 

Erfahren Sie mehr zu Allergien beim Allergieinformationsdienst von Helmholtz Munich. 

Antitussivum

Arzneimittel, das den Husten dämpft beziehungsweise stillt 

Apnoe

Atemstillstand: mehr oder weniger langes Aussetzen der Atmung oder willentliches Anhalten der Atmung (zum Beispiel beim Apnoetauchen) 

Apoptose

programmierter Zelltod; durch ein in den Zellen eingebautes Programmzerstören sich die Zellen selbst.

Arterien und Arteriolen

Blutgefäße; Arterien befördern Blut vom Herzen weg. Sehr kleine Arterien heißen Arteriolen. Arteriolen gehen in die sogenannten Haargefäße (Kapillaren) über. 

Asbest

krebserregende Mineralien, die früher als Baustoff verwendet wurden.

Asbestose

(Asbestlunge) entsteht durch die Einatmung und Ablagerung von Asbeststaubin den Atemwegen. Eine Asbestose kann zu einer Vernarbung des Lungengewebes, aber auch zu Lungenkrebs führen. Die Gefahr einerAsbestose steigt mit den Jahren der Asbest-Exposition.

ASIT

Allergenspezifische Immuntherapie (ASIT oder kurz SIT), auch Hyposensibilisierung genannt.

Asthma

Asthma bronchiale; Erkrankung der Atemwege, die häufig, aber nicht ausschließlich auf einer allergischen Reaktion beruht (siehe allergisches Asthma). Ursache für die in Anfällen auftretende Atemnot sind Entzündungen und Schwellungen der Bronchialschleimhaut mit einhergehenden Verengungen der Atemwege.

Atembewegungen

Die Bewegungen beim Ein- und Ausatmen werden durch Muskeln (Zwischenrippenmuskeln und Zwerchfell) bewirkt. Die Atembewegungen sind durch das Heben und Senken des Brustkorbs gekennzeichnet.

Beim Einatmen ziehen sich die Zwischenrippenmuskeln und das Zwerchfell zusammen. Dadurch heben sich die Rippen (der Brustkorb). Das Zwerchfell wird flacher und senkt sich. Dies bewirkt eine Vergrößerung des Brustraums. Die Lunge vergrößert sich, Luft strömt über die Atemwege in die Lunge. Erschlaffen die Zwischenrippenmuskeln und das Zwerchfell, senken sich die Rippen (der Brustkorb). Das Zwerchfell hebt sich. Dies bewirkt eine Verkleinerung des Brustraums. Die Luft wird aus der 

Lunge 

gedrückt. Sie wird ausgeatmet. Die Änderung des Brustumfanges beim Ein- und Aus- atmen kann man am Körper beobachten. 

Atemerleichternde Körperhaltungen

Es gibt ganz bestimmte atemerleichternde Körperhaltungen oder Körperstellungen, die das Atmen erleichtern. Die Bekanntesten sind:

  • Seitenlage im Bett, auf der Liege / Couch
  • Kutschersitz
  • Torwartstellung
  • Abstützen im Stehen (mit einer Hand oder dem Ellenbogen an einer Wand oder an einem Baum leicht abstützen) 

Atemhilfsmuskulatur

Muskeln, die zusätzlich zu den Hauptatemmuskeln bei erschwerter Atmung für die Ein- und Ausatmung gebraucht werden 

Atemnot (synonym Dyspnoe, Lufthunger)

Atemnot gehört neben Husten (mit oder ohne Auswurf), Bluthusten und Brustschmerz zu den Hauptsymptomen bei Erkrankungen der Atemwege und der Lungen. Außerdem ist sie ein typisches Symptom bei Herzschwäche. 

Atemnotanfall

anfallsweise auftretende Atemnot, typisch zum Beispiel für Asthma

Atemphysiotherapie

Die physiotherapeutische Atemtherapie, auch Atemphysiotherapie genannt, beinhaltet aktive und passive Techniken und Maßnahmen, die unterstützend bei der Behandlung chronischer Atemwegserkrankungen (zum Beispiel Asthma, chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD) eingesetzt werden.

Die Atemphysiotherapie wird auch eingesetzt zur Verbesserung der Atemfunktion vor Operationen, zur Vermeidung von lungenbedingten Komplikationen nach Operationen und bei der Entwöhnung von der Beatmung. 

Atemmuskeltraining

gezieltes Training zur Kräftigung der Atemmuskulatur.

Atempumpe

die Gesamtheit aller anatomischen und funktionellen Einheiten, die eine Belüftung der Lunge ermöglichen: Atemzentrum im Gehirn, Nerven, Atemmuskulatur und Brustkorb 

Atemstoßtest

Tiffeneau-Test, siehe Lungenfunktion

Atemtechniken

Je nach Atemfunktionsstörung werden in der Physiotherapie unterschiedliche Atemtechniken angewandt. Sie sollen zu einer Erleichterung der Atmung führen. Ein- und Ausatemtechniken sowie Techniken zur Befreiung der Atemwege von zähem Schleim gehören dazu. Die bekannteste Atemtechnik bei beginnender Atemnot ist die sogenannte Lippenbremse. Sie verhindert das Zusammenfallen der Atemwege. 

Atemwegsobstruktion

Verengung der Bronchien. Die Verengung kann unterschiedliche Ursachen haben, zum Beispiel Krampf der Bronchialmuskulatur, Schleimhautschwellung, Verlegung durch zähen Schleim oder Fremdkörper. Aufgrund der Behinderung des Luftstroms tritt Atemnot auf. 

Atemfrequenz

Anzahl der Atemzüge pro Minute 

Atemwegsspiegelung

siehe Bronchoskopie

Atopie

genetisch bedingte Bereitschaft auf bestimmte Stoffe oder Umwelteinflüsse allergisch zu reagieren.

Erfahren Sie mehr zu Allergien beim Allergieinformationsdienst von Helmholtz Munich

Ätiologie

Lehre von den Krankheitsursachen und ihren auslösenden Faktoren. 

Auskulation

Abhören der Lunge mit einem Stethoskop.

Auswurf

Sputum, Expektorat, ausgehustete Absonderung der Atemwegsschleimhaut 

außerklinische Beatmung

(früher Heimbeatmung) wird zu Hause, das heißt außerhalb der Klinik angewandt, wenn die Atmung dauerhaft unzureichend ist.

Man unterscheidet nichtinvasive (Maske) und invasive (Zugang über die Luftröhre) außerklinische Beatmung.

Bei einem Ausfall der Atempumpe ist die Beatmung lebensnotwendig und muss daher 24 Stunden pro Tag dauerhaft vorgenommen werden. Eine intermittierende Beatmung wird durchgeführt, wenn lediglich eine Überlastung der Atempumpe besteht. Die Beatmung wird vor allem in den Nachtstunden genutzt, um die Atmung zu entlasten. Die intermittierende Beatmung wird meist über eine Maske durchgeführt, die sich der Patient /die Patientin selbst aufsetzt. 

AZV

Atemzugvolumen 

Quelle

Deutsche Atemwegsliga e.V. & Lungeninformationsdienst: "ABC der Atemwege"

Letzte Aktualisierung: 06.12.2021