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Lungs preparation
Michael Haggenmueller

SARS (Schweres Akutes Atemwegssyndrom)

Das Schwere Akute Atemwegsyndrom, kurz SARS genannt, wird durch ein bestimmtes Coronavirus (SARS-CoV) mittels Tröpfcheninfektion auf den Menschen übertragen. Es führt zu einer atypischen Lungenentzündung und verläuft in etwa zehn Prozent der Fälle tödlich.

Von 2002 bis 2003 gab es einen weltweiten Ausbruch dieser Krankheit. 

Das Schwere Akute Atemwegsyndrom, kurz SARS genannt, wird durch ein bestimmtes Coronavirus (SARS-CoV) mittels Tröpfcheninfektion auf den Menschen übertragen. Es führt zu einer atypischen Lungenentzündung und verläuft in etwa zehn Prozent der Fälle tödlich.

Von 2002 bis 2003 gab es einen weltweiten Ausbruch dieser Krankheit. 

SARS: Was ist das?

Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (SARS) wird durch das SARS-assoziierte Coronavirus (SARS-CoV) übertragen. Dieses Virus kommt ansonsten nur in Fledermäusen vor. 

Von 2002 bis 2003 gab es einen weltweiten Ausbruch dieser Krankheit. Betroffen waren vor allem Hongkong, Kanada, China, Singapur und Vietnam. Ab Juli 2003 galt die Seuche offiziell als unter Kontrolle. 2004 erkrankten einige Forscher in China, die in einem Institut arbeiteten, wo auch das SARS assoziierte Coronavirus untersucht wurde.

Laut Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg entspricht das klinische Bild von SARS dem einer atypischen Lungenentzündung. Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion weitergegeben.

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung beträgt durchschnittlich fünf Tage (zwei bis sieben Tage). Sobald Symptome auftreteb ist SARS auch ansteckend, im akuten Erkrankungsstadium sogar hochansteckend. Die Symptome sind grippeähnlich:

  • Plötzliches, schnell steigendes hohes Fieber
  • Halsentzündung mit Heiserkeit
  • Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Entzündung beider Lungenflügel

Danach folgen oft Husten, Atemnot und Durchfall. In dieser Zeit ist auch die von den Patienten ausgehende Ansteckungsgefahr am höchsten.

Vor Entdeckung des SARS-Virus war man davon ausgegangen, dass Coronavirusinfektionen nur bei respiratorischen Vorerkrankungen wie Asthma und chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen größeren Krankheitswert haben.

SARS: Verbreitung 2002/2003

Laut Weltgesundheits-organisation (WHO) ging die SARS-Infektion 2002 von der chinesischen Provinz Giangdong aus. Anfang 2003 erreichte SARS Vietnam und Hong Kong und breitete sich dann immer weiter aus. Laut Angaben im medizinischen Fachmagazin 'The Lancet' führt die Infektion in jedem fünften Fall zum Tode.

Bei Menschen über 60 Jahren soll sogar jede zweite Infektion tödlich verlaufen. Bei jüngeren Menschen ist jede/r zehnte Erkrankte von einem tödlichen Ausgang betroffen.

SARS: Risikofaktoren

Das Risiko, sich während des Ausbruchs von SARS in den Jahren 2002/2003 mit dem SARS-Erreger zu infizieren, stand wie bei allen Infektionskrankheiten in direktem Zusammenhang mit dem Hauptübertragungsweg des Virus.

Im Falle von den für SARS verantwortlichen Coronaviren stand die Tröpfcheninfektion an erster Stelle. Demnach erhöhte enger Kontakt mit hustenden oder niesenden Infizierten das Ansteckungsrisiko deutlich.

SARS: Diagnose

Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung beträgt bei SARS durchschnittlich fünf Tage (zwei bis sieben Tage). Ab dem Auftreten erster Symptome ist SARS auch ansteckend, im akuten Erkrankungsstadium sogar hochansteckend. Folgende grippeähnliche Symptome treten in der ersten Woche auf:

  • Plötzliches, schnell steigendes hohes Fieber,
  • Halsentzündung mit Heiserkeit,
  • Muskelschmerzen,
  • Kopfschmerzen,
  • die Entzündung beider Lungenflügel.

Danach folgen oft Husten, Atemnot und Durchfall. In dieser Zeit ist auch die von den Patienten ausgehende Ansteckungsgefahr am höchsten.

Bei den Betroffenen liegt häufig ein verändertes Blutbild vor. Man nimmt daher an, dass die Virusinfektion dazu führt, dass sich die Zahl der Blutplättchen und der weißen Blutkörperchen im Blut verringern.

Die SARS-Diagnose erfolgt anhand der Anamnese, Blutuntersuchungen sowie Röntgenuntersuchungen der Lunge. Dabei werden mögliche Lungeninfiltrate, also Flüssigkeit und Zellen, die infolge entzündlicher Prozesse des Lungengewebes aus Blut-und Lymphgefäßen ins das Lungengewebe übergetreten sind, sichtbar. Der Virusnachweis selbst erfolgt mit molekularbiologischen Methoden (PCR) sowie einem Antikörper-Nachweisverfahren.

SARS: Therapie

Spezielle Behandlungsmaßnahmen für SARS, die über die einer infektiösen Lungenentzündung hinausgehen, gibt es bislang nicht.

Es werden antivirale Medikamente wie Ribavirin eingesetzt. Hohe Steroiddosen (Cortison) werden mitunter verwendet, um die Entzündung der Lunge zu lindern. Gegen die begleitende bakteriell bedingte Entzündung der Atemwege sind Antibiotika wirksam.

Manchmal sind weitere unterstützende Maßnahmen nötig, zum Beispiel eine maschinelle Beatmung, Sauerstofftherapie sowie Physiotherapie für den Brustraum.

SARS: Forschungsansätze

Lange Zeit war die Forschung darauf ausgerichtet, das SARS-Virus identifizieren zu können. Inzwischen wird nach Schwachstellen im Virus gesucht, die mit Medikamenten angegriffen werden können. Außerdem wird am Universitätsklinikum Bonn, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), versucht zu ergründen, wie die Erreger den Sprung über die Artengrenze Fledermaus - Mensch schaffen. Untersucht wird unter anderem auch, wie der SARS-Erreger in den Fledermäusen überleben kann, ohne dass deren Immunsystem sie vernichtet. Ziel ist es dabei, dem Virus die Lebensgrundlage zu entziehen. 

Neues Verfahren stoppt Virenvermehrung

Wissenschaftler der Universität Bonn und des Max von Pettenkofer-Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität  (LMU) in München konnten zeigen, dass nicht nur chinesische, sondern auch europäische Fledermäuse den SARS-Erreger tragen. Dieselben Forscher haben zudem eine neuartige Strategie gegen SARS und einige andere Viruserkrankungen entwickelt: Die Viren nutzen bestimmte Proteine ihrer Wirtszellen, um sich zu vermehren. Diese Proteine sind Teil von Signalkette in der Wirtszelle. Mit einem automatischen Hochdurchsatzverfahren haben die Wissenschaftler systematisch verschiedene Wirtsprotein-Viren-Kombinationen als potenzielle Ansatzpunkte für Hemmstoffe getestet. So konnten sie ein Wirtsprotein identifizieren, an welches Proteine des SARS-Erregers für die eigene Vermehrung andocken. Den zugehörigen Signalweg verwendet nicht nur das SARS-Virus, sondern noch eine Reihe verwandter Viren für ihre Vermehrung. Wird dieses Wirtsprotein blockiert, ist der Signalweg unterbrochen und die Viren können sich nicht mehr vermehren. Die Wirtszelle selbst bleibt unbeschadet, weil sie die ausgefallenen Signalkette ausgleichen kann. Aufgrund der möglichen Wirksamkeit gegen mehrere Virusarten handelt es sich um einen Breitbandansatz. Versuche mit Zellkulturen von Mensch und Tier waren erfolgreich. Weitere Untersuchungen müssen nun zeigen, ob die Ergebnisse beim Menschen therapeutisch verwertbar sind.

Quellen

Letzte Aktualisierung: 05.08.16