Lungs preparation

Lungenentzündung: Diagnose

Am Anfang der Diagnostik steht bei einer Lungenentzündung das Anamnesegespräch. Dabei erkundigt sich die Ärztin oder der Arzt nach dem Beschwerdebild und der Krankengeschichte – mit besonderem Augenmerk auf mögliche Risikofaktoren für eine Pneumonie.

Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. med. Gernot Rohde, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, DZL
Prof. Dr. Susanne Herold, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, DZL

Video: Wie wird eine Lungenentzündung festgestellt?

Interview mit Prof. Tobias Welte

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Körperliche Untersuchung

Häufig ist es schon anhand der typischen Pneumonie-Symptome und einer körperlichen Untersuchung möglich, den Verdacht auf eine Lungenentzündung zu stellen. Beim Abhören mit dem Stethoskop (Auskultation) kann die Ärztin oder der Arzt charakteristische Atemgeräusche über den betroffenen Arealen der Lunge feststellen.

Weiterführende Diagnostik

Wichtig für die Diagnostik ist ein Röntgenbild, das entzündetes Gewebe in der Lunge zeigt. Entzündete Bereiche heben sich auf dem Röntgenbild hell gegenüber dem gesunden Gewebe ab. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Ultraschalluntersuchung des Brustkorbes zum Einsatz kommen.

Eine Blutuntersuchung liefert weitere wichtige Hinweise. Häufig ist zum Beispiel die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) deutlich erhöht, was auf ein Entzündungsgeschehen im Körper hindeutet. 

Video: Was passiert im Körper bei einer Lungenentzündung?

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Transkript: Was passiert im Körper bei einer Lungenentzündung

Mit der Atemluft gelangen neben dem lebensnotwendigen Sauerstoff auch Krankheitserreger in die Atemwege. Meist kann der Körper sie durch seine Selbstreinigungsmechanismen entfernen oder durch das Immunsystem unschädlich machen.

Gelingt das nicht, können sich die Krankheitserreger in den Atemwegen ausbreiten. Die betroffenen Abschnitte entzünden sich. Breiten sich die Krankheitserreger bis in die tiefen Atemwege aus, kann eine Lungenentzündung auftreten.

Die häufigste Ursache einer Lungenentzündung sind bestimmte Bakterien, die Pneumokoken, aber auch andere Bakterienarten. Viren, Pilze, eingeatmete Fremdkörper oder chemische Reize sind mögliche Ursachen einer Lungenentzündung.

Es können sich verschiedene Bereiche der Lunge entzünden, etwa die Lungenbläschen, die Bronchien oder auch das Lungenzwischengewebe.

Ist ein Lungenlappen komplett entzündet, sprechen Fachleute von einer Lobärpneumonie.

In schweren Fällen kann eine Lungenentzündung zu einem akuten Lungenversagen führen. Dabei sammelt sich Flüssigkeit in der Lunge an. Die Atmung ist erschwert und der Körper erhält nicht genügend Sauerstoff. Ein akutes Lungenversagen ist lebensbedrohlich und muss schnellstmöglich behandelt werden.

Bis zum Lungenversagen muss es aber nicht kommen. In der Regel lässt sich eine Lungenentzündung gut behandeln, wenn sie rechtzeitig erkannt wird.

Gegen eine bakterielle Lungenentzündung helfen Antibiotika. Sind Viren oder Pilze die Krankheitsursache, gibt es auch dagegen spezielle Medikamente.

Besser als behandeln ist aber Vorbeugen. Gegen die wichtigsten Erreger der Lungenentzündung, die Pneumokoken, gibt es eine Schutzimpfung.

Erregernachweis nicht immer erforderlich

Um herauszufinden, welcher Erreger die Lungenentzündung verursacht hat, können abgehusteter Auswurf, Blut oder Urin im Labor genauer untersucht werden. Der Erregernachweis kann auch dabei helfen herauszufinden, gegen welche Antibiotika der Keim empfindlich ist. Denn da eine Lungenentzündung häufig durch Bakterien hervorgerufen wird, ist in vielen Fällen eine Pneumonie-Behandlung mit Antibiotika möglich.

Allerdings wird ein solcher Erregernachweis nicht immer durchgeführt. So heißt es in den aktuellen Leitlinien, dass diese mikrobiologische Diagnostik bei Personen mit leichtgradigen, ambulant behandelbaren Pneumonien im Regelfall nicht erforderlich ist. 

Auch wenn die Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt wird, sollte nur dann ein Erregernachweis angestrebt werden, wenn das Sekret zeitnah in ein geeignetes Labor transportiert und dort mit entsprechender Expertise untersucht werden kann. 

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Letzte Aktualisierung: 16.10.2025

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