Atemwege von A bis Z: Fachbegriffe mit P
Hier finden Sie Erklärungen zu wichtigen Fachbegriffen rund um Lungenerkrankungen, die mit P beginnen.
Hier finden Sie Erklärungen zu wichtigen Fachbegriffen rund um Lungenerkrankungen, die mit P beginnen.
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pCO2
Partialdruck des Kohlendioxids
Pack years ("Packungsjahre")
Einheit, in welcher die inhalierte Rauch-Dosis eines Zigaretten-Rauchers beschrieben wird. Die "Packungsjahre" lassen sich mit folgender Formel berechnen: Anzahl der Raucherjahre multipliziert mit der Anzahl der täglich gerauchten Zigarettenpackungen.
palliative Therapie
Behandlung unheilbarer Krankheiten mit dem Ziel, Beschwerden zu lindern, wenn keine Heilung möglich ist. Im weit fortgeschrittenen Stadium einer Lungenkrebserkrankung und wenn sich keine wirksamen Behandlungsoptionen gegen den Krebs mehr anbieten, geht es bei der Behandlung vor allem darum, auftretende Beschwerden zu lindern und das Befinden des Patienten zu verbessern. Eine wirksame Schmerztherapie steht dabei im Vordergrund. Ebenso wichtig ist die Behandlung der Atemnot. Darüber hinaus kommen Maßnahmen zum Einsatz, die sich gezielt gegen bestimmte Beschwerden richten, z.B. Operationen bei lebensbedrohlichen Blutungen oder metastasenbedingten Knochenbrüchen.
Pancost Tumor
Bronchialkarzinom im Bereich der Lungenspitze, das meist schnell wächst
Pandemie
weltweite Ausbreitung einer Infektionskrankheit (z.B. Influenza)
paraneoplastisches Syndrom
Symptome und Befunde, die im Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung auftreten, wenn der Tumor bestimmte hormonähnliche Substanzen produziert und in den Kreislauf abgibt. Die Beschwerden sind jedoch nicht unmittelbare Folge des Tumorwachstums oder von Metastasen.
Partialdruck
Druck in einem Gasgemisch, der einem bestimmten Gas zugeordnet werden kann
Parasympathicus
Teil des vegetativen Nervensystems und Gegenspieler des Sympathicus; ist als "Ruhenerv" dafür zuständig, den Körper in Ruhezustand zu versetzen; unter anderem löst er auch eine vermehrte Schleimproduktion in den Bronchien aus.
Passivrauchen
Von Passivrauchen wird gesprochen, wenn eine Person selber nicht raucht, aber zu Hause oder am Arbeitsplatz Zigarettenrauch ausgesetzt wird. Nicht nur Rauchen, auch Passivrauchen schadet der Lunge.
Patientenschulung
Je mehr ein Patient über seine Krankheit weiß, umso besser kann er diese bewältigen. Deshalb werden besonders für Asthma- und COPD-Patienten Patientenschulungen angeboten. Hier lernen Patienten ihre Erkrankungen besser zu verstehen, sie erfahren, wie sie die Therapie zu Hause selbst überwachen können und wie sie bei Beschwerden reagieren sollen (siehe auch COBRA/NASA).
PDE-4-Hemmer
Phosphodiesterase-4-Hemmer, Substanzen, die das Enzym Phosphodiesterase IV hemmen. Das Enzym kommt u. a. in der Lunge vor. PDE-4-Hemmer wie z.B. Roflumilast, werden bei der Behandlung entzündlicher Prozesse bei der COPD eingesetzt.
PDGF
(engl.) platelet-derived growth factor: Gruppe von Wachstumsfaktoren, die bei Verletzungen von Blutplättchen freigesetzt werden, um die Wundheilung anzuregen
PDGFR
(engl.) platelet-derived growth factor receptor, Bindungsstelle (Rezeptor) für PDGF
PD-L1
(engl.) programmed death-ligand 1, Molekül, das aktivierte T-Zellen durch Bindung an den Rezepter (PD-1) hemmt. Wird PD-L1 blockiert, wird die körpereigene Abwehr gegen Tumore reaktiviert und der Tumor wird vom Immunsystem wieder angegriffen.
Peak-Flow (Peak-Expiratory-Flow, PEF)
maximale Atemstromstärke bei der Ausatmung, Flussgeschwindigkeit, die bei Ausatmung mit stärkster Anstrengung nach kompletter Einatmung erreicht wird
Peak-Flow-Meter
Kleines mechanisches oder elektronisches Messgerät zur Ermittlung des maximalen Atemstoßes beim Ausatmen; dient zur täglichen Selbstkontrolle von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen.
Peak-Inspiratory-Flow (PIF)
maximale Atemstromstärke bei der Einatmung, Flussgeschwindigkeit, die bei Einatmung mit stärkster Anstrengung nach kompletter Ausatmung erreicht werden kann
Phänotyp
Summe aller Merkmale eines Individuums, die aus dem Zusammenwirken von Genen, Entwicklung und Umwelt geprägt sind.
Physiotherapie
Krankengymnastik und physikalische Therapie (siehe auch Atemphysiotherapie)
Phytotherapie
Anwendung von Pflanzen, Pflanzenteilen oder deren Zubereitungen (z.B. Extrakte) als Heilmittel (Phytopharmaka). Die in der Phytotherapie angewendeten Präparate nennt man Phytotherapeutika.
Placebo
Schein-Medikament ohne Wirkstoff.
Plattenepithelkarzinom
Krebs aus dünnen, flachen Zellen, die wie Fischschuppen aussehen. Plattenepithelzellen bilden normalerweise die Oberfläche der Haut und der Schleimhäute
Pleuritis
Entzündung des Rippenfells
Pleura/Pleuren
Brustfell oder Rippenfell; Doppelhaut aus äußerem Rippenfell und innerem Lungenfell, die die Lungenoberfläche auskleidet.
Pleurahöhle
Raum zwischen Rippenfell, Lungenfell und Zwerchfell; auch: Pleuraspalt
Pneumektomie
operative Entfernung eines Lungenflügels
Pneumokokken /-impfung
Pneumokokken sind häufig vorkommende Bakterien, die eine Lungenentzündung verursachen können und oft für plötzliche Verschlimmerungen von Atemwegserkrankungen verantwortlich sind. Deshalb wird verschiedenen Patienten z. B. mit COPD eine Pneumokokken-Schutzimpfung empfohlen
Pneumothorax
(Pneu = Luft, Thorax = Brustkorb) Teilweises oder vollständiges Zusammenfallen eines Lungenflügels, wenn sich in dem Raum zwischen Lungen- und Brustfell Luft angesammelt hat.
Pneumonie
Akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes.
Pneumokoniosen
Staublunge, Reaktion des Lungengewebes auf inhalierte Stäube.
Pneumologie
Lehre und Wissenschaft von der Erkrankung der Atemwege; Lungenheilkunde.
Pneumothorax
Luftansammlung im Brustfellraum, der zu einem „Zusammenfallen der Lunge“ führt. Ein Pneumothorax kann durch Verletzungen oder im Verlauf einer bestehenden Grunderkrankung, z. B. Emphysem, aber auch spontan entstehen. Die Behandlung besteht darin, dass meist mittels eines Schlauches (Drainage) diese Luftansammlung wieder abgesaugt wird.
Polymorphismen
Auftreten verschiedener Genvarianten innerhalb einer Population.
Positronen-Emissionstomographie
Untersuchungsverfahren, mit dem Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar gemacht werden können, dient z.B. zur Suche nach Metastasen
Primäre Ciliäre Dyskinesie (PCD)
auch primäre Ziliendyskinesie; genetisch bedingte Funktionsstörung der zilientragenden Zellen (insbesondere des respiratorischen Flimmerepi- thels). Die Flimmerhärchen der zilientragenden Zellen schlagen nicht koordiniert sondern durcheinander. Die mukoziliäre Clearance ist hierdurch erheblich eingeschränkt. Kartagener Syndrom: Bei einigen Patienten mit primärer Ziliendyskinesie sind zudem die Organe im Körper seitenverkehrt angeordnet (situs inversus).
Primärtumor
zuerst entstandener Tumor
Prognose
Vorhersage zum Verlauf einer Krankheit
Progression
Fortschreiten (einer Erkrankung)
Proteasen
Enzyme, die Proteine spalten können. Eine genetisch bedingte Hemmung von Proteasen kann schwere Krankheitsbilder hervorrufen, wie z.B. ein Lungenemphysem durch Alpha-1-Antitrypsin-Mangel.
Provokationstest
Untersuchung zum Nachweis einer übermäßigen Empfindlichkeit der Bronchien durch Inhalation bestimmter Substanzen.
Pulmonale Hypertonie
PH oder PHT oder Lungenhochdruck
Infolge der Erhöhung des Gefäßwiderstandes im Lungenkreislauf ist der Blutdruck im Lungenkreislauf erhöht.
- primäre pulmonale Hypertonie: idiopathische pulmonale Hypertonie, genaue Ursache unbekannt
- sekundäre pulmonale Hypertonie: Folge einer anderen Grunderkrankung. Es werden insgesamt fünf große PH-Erkrankungsgruppen unterschieden.
Pulsoximeter
Gerät, das den Puls misst und die partielle Sauerstoffsättigung (SpO2) aufzeichnet. Der SpO2 gibt an, welcher Prozentsatz des gesamten roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) mit Sauerstoff beladen ist. Bei gesunden Erwachsenen sind Werte ab 95 Prozent normal.
Pulverinhalator
Dosiergerät zur Inhalation von Medikamenten in Pulverform.
Quellen
- Deutsche Atemwegsliga e.V. & Lungeninformationsdienst: "ABC der Atemwege"
Letzte Aktualisierung: 25.11.2021