Nachbericht: Kindliches Asthma
Wenn ein Kind Asthma hat, betrifft dies die ganze Familie. Oft muss der Alltag anders geplant und organisiert werden. Dies kann eine große Herausforderung sein.
Um Familien mit betroffenen Kindern konkrete Ratschläge an die Hand zu geben und über Asthma bei Kindern zu informieren, lud der Lungeninformationsdienst gemeinsam mit seinem Partnerdienst dem Allergieinformationsdienst am 13. Juli 2020 zum interaktiven Online-Seminar „Kindliches Asthma: Familienalltag planen und bewältigen“ ein.
Dr. Nicole Maison, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin am Dr. von Haunerschen Kinderspital wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Asthma- und Allergieprävention von Helmholtz Munich klärte in ihrem Vortrag unter anderem, wann Asthma wirklich Asthma ist, was nach der Diagnose geschieht und was Familien im Alltag beachten können, wenn ein Kind an Asthma erkrankt ist.
Wenn ein Kind Asthma hat, betrifft dies die ganze Familie. Oft muss der Alltag anders geplant und organisiert werden. Dies kann eine große Herausforderung sein.
Um Familien mit betroffenen Kindern konkrete Ratschläge an die Hand zu geben und über Asthma bei Kindern zu informieren, lud der Lungeninformationsdienst gemeinsam mit seinem Partnerdienst dem Allergieinformationsdienst am 13. Juli 2020 zum interaktiven Online-Seminar „Kindliches Asthma: Familienalltag planen und bewältigen“ ein.
Dr. Nicole Maison, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin am Dr. von Haunerschen Kinderspital wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Asthma- und Allergieprävention von Helmholtz Munich klärte in ihrem Vortrag unter anderem, wann Asthma wirklich Asthma ist, was nach der Diagnose geschieht und was Familien im Alltag beachten können, wenn ein Kind an Asthma erkrankt ist.
Wann ist Asthma wirklich Asthma?
Typische Asthma-Symptome seien zum Beispiel pfeifende Atmung, Enge-Gefühl in der Brust oder Husten, so Dr. Maison zu Beginn ihres Vortrags. Allerdings konnte sie Eltern auch beruhigen: 30 bis 50 Prozent aller Säuglinge und Kinder erkranken an einer obstruktive Bronchitis, bei den meisten sei dies aber eine einmalige Episode und noch kein Asthma. Erst wenn die Symptome häufig und intensiv auftreten, wenn zum Beispiel wiederholt anfallsartiger Husten auftritt, und das auch nachts, dann sei ein Asthma wahrscheinlich. Asthma-Auslöser können zum Beispiel Stress in der Schule sein oder Belastung durch Sport, aber auch Allergene wie Frühblüher.
Viel Zeit für Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer
Während der Veranstaltung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch eigene Fragen per Chat-Funktion an die Expertin richten. Dieses Angebot wurde umfassend genutzt und Frau Maison nahm sich viel Zeit, die Fragen zu beantworten.
So klärte sie zum Beispiel, ab welchem Alter man überhaupt feststellen kann, ob ein Kind Asthma hat? – Verlässlich sei dies das erst ab einem Alter von fünf Jahren möglich. Reha-Maßnahmen können ihrer Ansicht nach aber durchaus auch schon für vier- oder fünfjährige Kinder mit Asthma sinnvoll.
Beim Thema Therapie ging sie auf die verschiedenen Inhalatoren ein, die zum Einsatz kommen, und beschrieb wie sie anzuwenden sind. Wichtig dabei: Gerade für Kinder ist eine Inhalierkammer wichtig, ein kleiner Aufsatz, der den kleinen Patientinnen und Patienten das Einatmen der Aerosole erleichtert.
Urlaub und Haustiere
„Dürfen Kinder mit Asthma in den Urlaub fahren?“ war eine der Fragen, die zu möglichen Einschränkungen im Alltag mit Asthma gestellt wurden. Frau Maisons Antwort: Natürlich, gute Ziele seien die Berge oder die Nord- oder Ostsee mit ihrem Reizklima. Dort könnten Kinder mit Asthma besser durchatmen.
Bei der Frage ob Kinder mit Asthma Haustiere haben dürfen, gelte es, zu prüfen, ob die Kinder ein erhöhtes Allergierisiko haben. Wenn ja, ist eine Katze in vielen Fällen nicht empfehlenswert. Mit Hunden gäbe es dagegen weniger Probleme.
Asthma und die Coronavirus-Pandemie
Natürlich war in der aktuellen Zeit auch die Coronavirus-Pandemie ein Thema beim Online-Seminar. Frau Dr. Maison betonte, dass pneumologische und allergologische Fachgesellschaften empfehlen, dass Kinder und Erwachsene mit Asthma eine adäquate und individuell eingestellte Asthma-Therapie (insbesondere auch eine Behandlung mit inhalativen Cortison-Sprays (ICS)) in der aktuellen Situation der COVID-19 Pandemie nicht ändern oder gar beenden sollten.
Aktuelle Studien würden derzeit auch eher darauf hindeuten, dass Asthma oder Allergien bei Kindern das Risiko für eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus oder die Gefahr für einen schwereren COVID-19-Krankheitsverlauf nicht erhöhen.
Die Präsentation von Frau Dr. Nicole Maison können Sie sich hier als PDF herunterladen:
Kindliches Asthma – Familienalltag planen und bewältigen. Präsentation Dr. Nicole Maison (PDF, 2,6 MB)
Wir freuen uns sehr über das große Interesse und die gelungene Premiere der Veranstaltung mit unserem Partnerdienst dem Allergieinformationsdienst.
Unsere Expertin für Sie
Dr. med. Nicole Maison
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
Dr. von Haunersches Kinderspital München – Ambulanz Allergie und Asthma
Helmholtz Zentrum München – Institut für Asthma- und Allergieprävention