Lungenforschung
Lungenerkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Bis heute gibt es für die meisten allerdings oft nur Therapien, die die Symptome verbessern, jedoch keine Heilung bieten.
Lungenforschung - also Forschung zu Ursachen und Krankheitsmechanismen - ist daher umso wichtiger um neue Ansätze und Optionen für die Prävention, Diagnose und Therapie von Lungenerkrankungen zu entwickeln.
Lungenerkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Bis heute gibt es für die meisten allerdings oft nur Therapien, die die Symptome verbessern, jedoch keine Heilung bieten.
Lungenforschung - also Forschung zu Ursachen und Krankheitsmechanismen - ist daher umso wichtiger, um neue Ansätze und Optionen für die Prävention, Diagnose und Therapie von Lungenerkrankungen zu entwickeln.
Das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL)
2011 wurde die deutsche Expertise im Bereich der Lungenforschung im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) gebündelt. In diesem Zusammenschluss universitäterer und außeruniversitärer Einrichtungen arbeiten Wissenschaftsteams aus der Grundlagenforschung und klinische Forschende zusammen. Neue Erkenntnisse aus dem Labor sollen so möglichst schnell und zielgerichtet in die medizinische Praxis überführt werden.
Ziel ist es, Antworten auf offene Fragen in der Erforschung von Lungenkrankheiten zu finden und damit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Diagnose und Therapie zu leisten. Insgesamt kooperieren im DZL derzeit 29 führende deutsche Forschungseinrichtungen an fünf Standorten in ganz Deutschland. Der enge Zusammenschluss ermöglicht es Forschenden beispielsweise auf große Mengen von Biomaterialien und Daten zur medizinischen Auswertung zuzugreifen.
Das DZL fördert auch innovative und breit angelegte klinische Studien mit vielen Teilnehmenden. Diese kommen nicht nur der Wissenschaft zugute, sondern ermöglichen es auch den Patientinnen und Patienten, an der Entwicklung neuartiger Substanzen und Therapieverfahren teilzuhaben.
Der Lungeninformationsdienst betreibt als enger Kooperationspartner des DZLs eine Studienplattform, auf der sich Interessierte über aktuelle klinische Studien, Teilnahmebedingungen und Kontaktadressen informieren können.
Welche Studienarten gibt es?
Von Laborstudien in der Grundlagenforschung bis hin zu klinischen Studien an Menschen oder Metaanalysen in denen die Ergebnisse mehrerer Studien ausgewertet werden – es gibt eine ganze Reihe verschiedener Studientypen. Allen gemein ist, dass sie meist immer nach einem im Voraus festgelegten Plan oder Protokoll durchgeführt werden.
Verschiedene Arten von Forschungsstudien wollen wir Ihnen hier kurz vorstellen.
Studien mit menschlichen oder tierischen Zellen oder an Tiermodellen
Diese Studien sind Teil der Grundlagenforschung und wichtig, um medizinische Zusammenhänge zu verstehen. Sie können erste Hinweise auf eine neue Behandlung oder die Wirkweise von neuen Wirkstoffkandidaten liefern. Sie können Forschenden aber auch mehr darüber verraten, wie biologische Prozesse in Zellen und Organismen ablaufen.
Bei dieser Art von Studien muss man sich jedoch auch immer bewusst machen: Ergebnisse aus Zellen oder Tieren lassen sich nicht immer eins zu eins auf den Menschen und den medizinischen Alltag übertragen.
Studien mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Bei Studien am beziehungsweise mit Menschen kann man zwischen interventionellen Studien (= „eingreifende“) und nicht-interventionellen Studien (= „nicht-eingreifende“) unterscheiden.
Nicht-interventionelle Studien – bei denen also nicht durch beispielsweise neue Behandlungsmethoden eingegriffen wird - werden auch als Beobachtungsstudien bezeichnet.
Bei diesen Studien werden die Teilnehmenden nach einem genauen Studienplan beobachtet, es wird jedoch nicht in den Krankheits- oder Behandlungsverlauf eingegriffen.
Beobachtungsstudien können Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren und der Entstehung einer Krankheit aufdecken, allerdings können diese Studien keine direkte Ursache nachweisen. Beispiele sind sogenannte Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien und Querschnittsstudien.
Dies sind geplante Experimente, um den Effekt einer Behandlung zu untersuchen. Diese klinischen Studien sind wichtig, um die Wirksamkeit und Sicherheit medizinischer Behandlungen beim Menschen zu belegen.
Teilnehmende werden zufällig (randomisiert) in verschiedene Gruppen eingeteilt, beispielsweise eine Gruppe, die die Behandlung erhält und eine Kontrollgruppe, die sie nicht erhält. Wenn die Zahl der Teilnehmenden groß ist, sind die Ergebnisse später häufig besser vergleichbar und aussagekräftiger. Diese Art von Studien liefert sehr gute ursächliche Nachweise, jedoch können einzelne Studien nicht immer verallgemeinert werden.
Bei der Erprobung neuer Medikamente oder Behandlungsmethoden werden klinische Studien zudem auch noch in verschiedene Phasen eingeteilt. Erst wenn alle vier Phasen erfolgreich durchlaufen sind und sich die Ergebnisse bestätigen, können Wirkstoffe zugelassen werden.
Mehr zu den verschiedenen Phasen der klinischen Forschung und was in jeder Phase untersucht wird, erfahren Sie hier: Klinische Studien: Die ultimative Bewährungsprobe
Diese Untersuchungen fassen die Daten mehrerer Studien zu einem Thema zusammen. So kann man beispielsweise besser erkennen, wie nützlich eine Behandlung ist.
Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen liefern die besten wissenschaftlichen Nachweise für eventuelle Zusammenhänge, man spricht in diesem Zusammenhang auch von „hoher Evidenz“. Die Evidenz beschreibt die wissenschaftliche Aussagekraft einer klinischen Studie.
Abschließend bleibt zu erwähnen: Selbst die besten Studien liefern keine endgültigen Wahrheiten und werden nie alle Fragen beantworten – in der Forschung geht es daher immer um Wahrscheinlichkeiten. Zudem werden in klinischen Studien nur Personengruppen untersucht, deren Eigenschaften im Voraus genau festgelegt sind. Die Ergebnisse sind daher nie auf alle Menschen übertragbar.
Lesen Sie im Folgenden mehr zur Lungenforschung und was rund um die Lunge erforscht wird.
Letzte Aktualisierung: 26.05.2021