Atemwege von A bis Z: Fachbegriffe mit B
Hier finden Sie Erklärungen zu wichtigen Fachbegriffen rund um Lungenerkrankungen, die mit B beginnen.
Hier finden Sie Erklärungen zu wichtigen Fachbegriffen rund um Lungenerkrankungen, die mit B beginnen.
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Becherzellen
schleimbildende Zellen in der Bronchialschleimhaut.
Betamimetika (Beta-Sympathomimetika, Beta-2-Sympathomimetika )
Medikamente, die die Bronchien erweitern (dilatieren). Aufgrund dieser Eigenschaft gehören Betamimetika zu den Bronchodilatoren. Andere Bezeichnungen sind Adrenergika, Beta2-Sympathikomimetika oder Sympathikomimetika. Betamimetika werden zur Behandlung von Asthma oder COPD meist als Spray oder Pulver verordnet. Auch als Retard-Tabletten kommen sie zum Einsatz.
Biologika (Biologics)
biologische, zumeist in gentechnischen Verfahren hergestellte Medikamente (monoklonale Antikörper)
Blutgasanalyse
Blutproben werden aus dem gut durchbluteten Ohrläppchen oder aus Blutgefäßen entnommen. In diesen Proben werden der Sauerstoff- und Kohlendioxid-Druck, der pH-Wert sowie der Säure-Basen-Haushalt bestimmt. Die Blutgasanalyse (BGA) zeigt, wie sehr die Atemfunktion bei einer Störung beeinträchtigt ist.
Blutgaswerte
Konzentration von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut. Können bei einer Blutgasanalyse bestimmt werden.
B-Lymphozyten
Weiße Blutkörperchen; Bestandteile der körpereigenen Immunabwehr; produzieren Antikörper.
Bodyplethysmographie („Body“)
Ganzkörperplethysmographie, siehe auch Lungenfunktionsprüfung
Borg-Skala
Mittels der Borg-Skala (0 bis 10) beurteilt ein Patient/ eine Patientin sein/ihr subjektives Anstrengungsempfinden im Alltag und beim Training sowohl in Bezug auf Atemnot/ Atembeschwerden als auch auf die körperliche Belastung selbst. Neben der Trainingssteuerung können geschulte Patient:innen mit Hilfe der Borg-Skala auch im Alltag ihr Bewegungstempo einteilen beziehungsweise Tätigkeiten in einzelne Bewegungselemente aufteilen, um körperlich anstrengende Aktivitäten ohne Notfallsituation zu bewältigen.
Brachytherapie
Form der Strahlentherapie. Die Strahlenquelle wird innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu bestrahlenden Gebietes in den Atemwegen über eine Bronchoskopie platziert.
B-RAF
ein Teil des Erbgutes einer Zelle, der das ungebremste Tumorwachstum einer Zelle fördert (Onkogen)
Bronchialbaum
System aus Bronchien und Bronchiolen. Man spricht von einem Bronchialbaum, weil das Bronchialsystem mit der Luftröhre (Trachea), den Stammbronchien, den Lappenbronchien, den Segmentbronchien und den immer feiner werdenden Verästelungen bis hin zu den Bronchiolen und den Lungenbläschen (Alveolen) wie ein auf den Kopf gestellter Baum aussieht.
Bronchialinfekt
Infektion der Bronchien durch Viren oder Bakterien. Gerade bei Menschen mit COPD oder mit Bronchiektasen treten solche Bronchialinfekte relativ häufig auf und können zu einer Verschlechterung der Grunderkrankung führen. Sie sind dann mit „harmlosen Erkältungen“ nicht zu vergleichen.
Bronchialkarzinom
Ein von den Bronchien ausgehendes bösartiges Geschwulst (ist gleich Lungenkrebs). Hauptursache ist langjähriges Rauchen. Weitere aber seltenere Auslöser sind arbeitsplatzbezogene oder umweltbedingte Schadstoffe wie zum Beispiel Asbest.
Bronchialmuskulatur
Bronchien und Bronchiolen sind ein Röhrensystem, durch das Luft zu den Alveolen geleitet wird. Bronchien haben einen größeren Durchmesser als Bronchiolen. Die Wände der Bronchien werden durch Knorpelspangen verstärkt.
Um die Röhren ziehen sich Stränge glatter Muskulatur. Wenn die Muskeln der Bronchien sich verkrampfen, werden die Bronchien eng. Atemnot kann auftreten.
Bronchialobstruktion
Verengung der Atemwege, siehe auch Atemwegsobstruktion
Bronchialschleimhaut
Mit der Luft werden auch feste Stoffe, Pollen, Staub oder andere Partikel eingeatmet. Nicht alles kann wieder einfach ausgeatmet werden. Damit die Lunge sauber bleibt, ist die Innenseite der Atemwege mit einer speziellen Schleimhaut ausgekleidet. Diese Bronchialschleimhaut besitzt schleimproduzierende Becherzellen und Flimmerhärchen (Zilien). Der Schleim der Becherzellen fängt die Fremdkörper ab. Die beweglichen Flimmerhärchen transportieren den Schleim stetig aus der Lunge heraus. Im Rachen angekommen, wird der Schleim einfach verschluckt. Eine dauerhafte, übermäßige Schleimproduktion kann auf eine Lungenerkrankung wie zum Beispiel COPD hinweisen.
Bronchialsekret
Auswurf, Schleim, Sputum; schleimiges Sekret der Bronchien und unteren Atemwege.
Bronchialsystem
Luftwege der Lunge
Bronchiektasen
Bronchialerweiterung: Es gibt eine angeborene Form, die auf einer Entwicklungsstörung der Lunge beruht. Meistens entstehen Bronchiektasen aber nach Infektionen im Kindesalter. Die Bronchialerweiterung führt dazu, dass der physiologische Sekrettransport durch die Flimmerhärchen in den Atemwegen gestört ist und das Bronchialsekret wie in einem Syphon an den tiefsten Stellen liegen bleibt. Das nicht abtransportierte Sekret kann von Bakterien besiedelt werden. Durch die anhaltende Entzündung kommt es zur Zerstörung von Lungengewebe.
Bronchien
Atemwege in der Lunge. Die Luftröhre teilt sich in zwei Hauptbronchien, die sich in Lappenbronchien, die sich wiederum in Segmentbronchien aufteilen.
Bronchiolen
weitere Unterverzweigung der Bronchien.
Bronchiolitis
Entzündung der Bronchiolen; betrifft vor allem kleine Kinder.
Bronchitis
Entzündung der Bronchien. Von einer "chronischen Bronchitis" spricht man bei chronischem Husten und vermehrte Schleimbildung an mindestens drei Monaten in zwei aufeinander folgenden Jahren.
Bronchoalveoläre Lavage (BAL)
diagnostisches Verfahren, bei dem die Lunge gespült und die Spülflüssigkeit als Untersuchungsmaterial gewonnen wird. Siehe auch Lungenspülung
Bronchodilatatoren
Medikamente, die die Bronchien erweitern.
Bronchoskop
Gerät zur Untersuchung der Luftröhre und der Bronchien.
Bronchoskopie
Untersuchung der Atemwege bei der die Ärztin/der Arzt die Bronchien mithilfe eines Endoskops ansieht (Spiegelung).
Mehr zur Bronchoskopie.
Bronchospasmolyse
Entkrampfung der Bronchialmuskulatur durch Medikamente.
Siehe auch Bronchospasmolyse-Test.
Bronchospasmolysetest
Test zur Abklärung, ob die bronchiale Obstruktion (Atemwegsverengung) noch reversibel oder bereits fixiert ist. Wenn sich durch das Inhalieren eines Atemwegserweiternden Medikamentes das forcierte exspiratorische Einsekundenvolumen (FEV1-Wert) nicht deutlich verbessert, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine COPD vor.
Bronchospasmolytika
Krampflösende Medikamente um die Muskulatur der Bronchien zu lockern.
Bullektomie
Entfernung einer großen Emphysemblase.
Quelle
- Deutsche Atemwegsliga e.V. & Lungeninformationsdienst: "ABC der Atemwege"
Letzte Aktualisierung: 06.12.2021