Atemwege von A bis Z: Fachbegriffe mit L
Hier finden Sie Erklärungen zu wichtigen Fachbegriffen rund um Lungenerkrankungen, die mit L beginnen.
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LABA
langwirksame Betamimetika (long-acting beta-2 antagonist), stimulieren Beta-2-Rezeptoren auf Zellen, siehe auch Beta-2-Sympathomimetika
LAMA
langwirksame Anticholinergika (long-actin muscarinic antagonist), siehe Anticholinergika
Lambert-Eaton-Syndrom
Autoimmunerkrankung des peripheren Nervensystems. Meist im Zusammenhang mit einem kleinzelligen Bronchialkarzinom (SCLC). Das SCLC bildet an seiner Oberfläche Calciumkanäle aus, gegen die sich die Immunabwehr richtet. Dabei werden auch Calciumkanäle, die für die Signalübertragung von Nerven zu Muskeln wichtig sind, zerstört. Symtome: Muskelschwäche, verminderter Tränenfluss, Mundtrockenheit, vermindertes Schwitzen
Langzeitsauerstofftherapie (LTOT oder auch LOT)
Zugabe von Sauerstoff zur Einatmungsluft über mindestens 16 Stunden eines Tages (24 Stunden): Sie ist erforderlich, wenn bei normaler Atemtätigkeit ein erheblicher Sauerstoffmangel im Blut nachgewiesen wird (arterieller Sauerstoffdruck geringer als 55 bis 60 mmHg). Voraussetzung ist, dass zugleich die bestmögliche medikamentöse Therapie erfolgt, der Sauerstoffmangel während der stabilen Krankheitsphase wiederholt nachgewiesen wurde und der Kohlendioxiddruck im Blut unter Sauerstoffgabe nicht kritisch ansteigt.
Laparoskop
Spezialendoskop; Instrument der minimal-invasiven Chirurgie zur Bauchspiegelung.
Lappenbronchien
Teil des Bronchialbaums/ Bronchialsystems. Sie zweigen von den Stammbronchien, d.h. von den sogenannten Hauptbronchien ab, und verzweigen sich in Segmentbronchien.
Laryngitis
Kehlkopfentzündung
Leukotrien-Antagonist
Entzündungshemmender Wirkstoff zur Behandlung von Asthma oder allergischem Schnupfen.
Lippenbremse
Atemtechnik, mit deren Hilfe man die Luft beim Ausatmen langsam durch einen schmalen Spalt der locker aufeinander liegenden Lippen ausströmen lässt. Die Lippenbremse setzt den Atemwiderstand herab und erleichtert die Ausatmung.
lobär
einen Organlappen (Lobus) z.B. Lungenlappen betreffend
Lobektomie
chirurgische Entfernung eines Organlappens, z.B. eines Leber- oder eines Lungenlappens
lokale Therapie
lokale Behandlung, z.B. Operation, lokale Bestrahlung
Lokalrezidiv
Wiederauftreten der Krebserkrankung an der ursprünglichen Krankheitsstelle, nachdem der Tumor zwischenzeitlich dort nicht nachweisbar war.
Lunge
der Atmung dienendes Körperorgan. Die menschliche Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln. Der linke Lungenflügel hat zwei, der rechte Lungenflügel drei segmentierte Lungenlappen. Der herzseitige linke Lungenflügel ist etwas kleiner als der rechte. Die gesamte Lungenoberfläche umfasst etwa 80–120 m2, hat also in etwa die Größe eines Tennisplatzes. Pro Tag werden mit rund 24.000 Atemzügen 12.000 Liter Luft umgesetzt.
Lungenembolie
Verschluss einer oder mehrerer Lungenarterien z.B. durch Blutgerinnsel. Blutgerinnsel entstehen am häufigsten in den Beinen, z.B. nach Operationen oder Unfällen, manchmal auch durch zu langes unbewegliches Sitzen z.B. im Flugzeug. Diese Blutgerinnsel können sich ablösen, werden mit dem Blut weggespült und bleiben schließlich in den zuführenden Lungengefäßen stecken.
Lungenemphysem
Irreversible Überblähung der Lunge, wodurch eine geringere Fläche für den Gasaustausch zur Verfügung steht. Ein Lungenemphysem entsteht durch den Abbau von Gewebe in den Lungenbläschen (Alveolen).
Lungenentzündung
Pneumonie; Entzündung des Lungengewebes, meist durch eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen, selten auch toxisch durch Einatmung giftiger Stoffe oder durch immunologische Vorgänge hervorgerufen. Bei Mitbeteiligung der Pleura (Rippenfell) wird im klinischen Sprachgebrauch von Pleuropneumonie gesprochen. Die Entzündung nach einer Strahlentherapie wird meist als Strahlenpneumonitis bezeichnet.
Lungenflügel
Die Lunge unterteilt sich in den rechten und den linken Lungenflügel.
Lungenfibrose
Erkrankung des Lungengewebes, bei der es zu einer vermehrten Einlagerung von Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen kommt. Dadurch wird weniger Sauerstoff aufgenommen.
Lungenfunktionsprüfung
Prüfung der Durchgängigkeit des Bronchialsystems, zum Beispiel mittels Spirometrie oder Ganzkörperplethysmographie.
Lungenhilus
Mitte zwischen den Lungenflügeln; hier treten Blutgefäße und Bronchien in die Lunge ein. Im Lungenhilus befinden sich zahlreiche Lymphknoten, in die sich Lungenkrebs ausbreiten kann. Deshalb sind sie von besonderer Bedeutung bei der Diagnose und Behandlung von Lungenkrebs.
Lungenkarzinom (Lungenkrebs)
Gehört zu den am häufigsten diagnostizierten Krebsarten. Beim Lungen- krebs werden zwei Hauptformen unterschieden: Das kleinzellige und das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. Insgesamt werden vier Tumorstadien unterschieden: Die Stadien I und II beschreiben allgemein lokal begrenzte Tumoren, das Stadium III lokal fortgeschrittene Tumoren und das Stadium IV Tumoren mit Organmetastasierung. In allen Stadien hängt jedoch die Therapierbarkeit ganz wesentlich von Tumorlage und –größe und von den Begleiterkrankungen des Patienten ab. Prinzipiell werden drei verschiedene Therapieformen angewandt: Operative Entfernung des Tumors, Bestrahlung und Chemotherapie.
Lungenkreislauf
Blutkreislauf von der rechten Herzkammer bis zum linken Herzvorhof, gelegentlich auch als „kleiner Kreislauf“ bezeichnet.
Lungenödem
Krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit im Lungengewebe.
Lungensport
wichtiger Bestandteil der Therapie vieler Atemwegs- und Lungenerkrankungen. Die Teilnahme am Lungensport hängt vom Schweregrad der funktionellen Beeinträchtigung der Atemwegserkrankung sowie etwaiger Begleiterkrankungen - insbesondere des Herz-Kreislauf-Systems ab. Eine fachärztliche Untersuchung und Beurteilung ist deshalb im Vorfeld notwendig. Sind die gesundheitlichen Voraussetzungen entsprechend festgelegter Ein- und Ausschlusskriterien gegeben, so kann die Teilnahme am Lungensport unter Verwendung des Formulars 56 „Antrag auf Kostenübernahme für Rehabilitationssport“ durch den behandelnden Arzt verordnet werden.
Lungentransplantation
Transplantation eines Lungenflügels, beider Lungenflügel oder die kombinierte Transplantation von Herz und Lunge
Lungenvolumenreduktion
operative Entfernung der beim Emphysem am stärksten überblähten Lungenteile. Ziel ist, die Überdehnung des Brustkorbes zu vermindern und das Zwerchfell in eine günstigere Atemlage zu bringen. Heute werden überwiegend Verfahren angewandt, bei denen das Lungenvolumen über die Bronchoskopie verkleinert wird; siehe endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR).
Lungenparenchym
Funktionsgewebe der Lunge, das von Alveolen (Lungenbläschen) gebildet wird.
Lymphangioleiomyomatose (LAM)
seltene Lungenerkrankung, Ursache ist ein Gendefekt. Glatte Muskelzellen wuchern in Lymphgefäßen und Bronchien, so dass gesundes Lungengewebe zerstört wird.
Lymphknoten
Lymphdrüsen „Filterstation“ für Lymphe (Gewebswasser). Jeder Lymphknoten ist für die Aufnahme und Filtration der Lymphe einer Körperregion zuständig (regionaler Lymphknoten). Mehrere Reihen Lymphknoten sind hintereinander geschaltet (N1, N2, N3 / erste, zweite, dritte Reihe). Lymphknoten enthalten spezielle Abwehrzellen, die Krankheitserreger oder Krebszellen aus dem Lymphstrom herausfiltern. Lymphknoten finden sich überall im Körper
Lymphozyten
Weiße Blutkörperchen; als Teil der Immunabwehr zuständig für die Alarmierung anderer Immunzellen bei Kontakt mit körperfremden Stoffen und deren Entfernung (siehe T-Lymphozyt; B-Lymphozyt).
Lyse
Lösung, Auflösung
Quelle
- Deutsche Atemwegsliga e.V. & Lungeninformationsdienst: "ABC der Atemwege"
Letzte Aktualisierung: 25.11.2021