Akutes Lungenversagen (ARDS): Diagnose
Bei Verdacht auf ein akutes Lungenversagen (ARDS) verläuft die Diagnose zunächst wie bei einer Lungenentzündung.
Wissenschaftliche Beratung:
Dr. Istvan Vadasz, Universitätsklinikum Gießen
Bei Verdacht auf ein akutes Lungenversagen (ARDS) verläuft die Diagnose zunächst wie bei einer Lungenentzündung.
Wissenschaftliche Beratung:
Dr. Istvan Vadasz, Universitätsklinikum Gießen
Erste Hinweise auf ein akutes Lungenversagen liefern die vorliegenden Symptome und eine Untersuchung von Herz und Lunge.
Besteht dann ein Verdacht auf Lungenentzündung, werden im nächsten Schritt eine Röntgenuntersuchung und Labordiagnostik wie Sputumuntersuchungen (Auswurf) und Blutbild durchgeführt. Entzündungszeichen in der Lunge sind im Röntgenbild als „Verschattungen“ zu sehen.
Mit einer Blutgasanalyse können Ärztinnen und Ärzte prüfen, wie gut der Körper mit Sauerstoff versorgt wird. Hierbei bestimmt man die Sättigung und den Partialdruck von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut. Diese Werte können frühzeitig Hinweise auf ein beginnendes Lungenversagen geben.
Kriterien für ein akutes Lungenversagen sind zum Beispiel:
- akuter Beginn, beispielsweise innerhalb einer Woche nach einer bekannten Verletzung oder bei rascher Verschlimmerung von Atemwegssymptomen
- Nachweis von Flüssigkeit in der Lunge (mittels Röntgenbild)
- Das Lungenversagen ist nicht die Folge einer Herzschwäche
- Sauerstoffmangel im Blut (Hypoxämie)
In späteren Phasen des ARDS kann der Verlauf der Erkrankung mit Hilfe von Röntgenuntersuchungen des Brustraums überwacht werden.
Auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Computertomographie (CT), aber auch die Untersuchung auf verschiedene Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren oder Pilze können helfen, den Herd (zum Beispiel Sepsis) für die Entstehung von ARDS aufzudecken.
Quellen
- European Lung Foundation: Akutes Atemnotsyndrom (ARDS) (Letzter Abruf 19.03.2020)
- ARDS Netzwerk Deutschland: Über ARDS
- Engelmann, L.: Diagnostik und Intensivtherapie bei Sepsis und Multiorganversagen. Steinkopff Verlag 2006
Letzte Aktualisierung: 19.03.2020