Akutes Lungenversagen (ARDS): Risikofaktoren
Grundsätzlich kann jede schwere Allgemeinerkrankung ein akutes Lungenversagen/ akutes Atemwegssyndrom (ARDS) auslösen.
Wissenschaftliche Beratung:
Dr. Istvan Vadasz, Universitätsklinikum Gießen
Grundsätzlich kann jede schwere Allgemeinerkrankung ein akutes Lungenversagen/ akutes Atemwegssyndrom (ARDS) auslösen.
Wissenschaftliche Beratung:
Dr. Istvan Vadasz, Universitätsklinikum Gießen
Insbesondere eine Blutvergiftung (Sepsis) als Teil des Multiorganversagens oder eine Lungenentzündung.
Weitere Ursachen und Risikofaktoren eines ARDS sind zum Beispiel:
- das Eindringen flüssiger oder fester Stoffe in die Atemwege,
- Lungenquetschung,
- Beinahe-Ertrinken,
- gleichzeitige Verletzung mehrerer Organe oder Körperregionen
- schwere Bauchspeicheldrüsenentzündungen.
Groß angelegte epidemiologische Studien haben außerdem gezeigt, dass auch Zigarettenrauchen (dosisabhängig) und chronischer Alkoholmissbrauch das Risiko, an ARDS zu erkranken, erhöhen.
Liegen mehrere Risikofaktoren vor, steigt die Wahrscheinlichkeit ein ARDS zu entwickeln, überdurchschnittlich an.
Welche Faktoren spielen noch eine Rolle?
Transfusionen können ebenfalls eine akute Lungenschädigung auslösen. Vermutlich schädigen hierbei Antikörper im Spenderblut die innerste Schicht der Blutgefäße in der Lunge. Man spricht von einer transfusionsassoziierten akuten Lungeninsuffizienz (TRALI). Die Prognose für den Krankheitsverlauf ist bei TRALI besser als beim ARDS.
Quellen
- Kuhlen, R., Rossaint, R.: Die Intensivtherapie bei akutem Lungenversagen. - Steinkopff Verlag
- Gajic, O. et al.: Transfusion-related acute lung injury in the critically ill: prospective nested case-control study. - Am. J. Respir. Crit. Care Med. 2007, Nov.1, 176 (9), 886-91
- European Lung Foundation: Akutes Atemnotsyndrom (ARDS) (Letzter Abruf 19.03.2020)
Letzte Aktualisierung: 19.03.2020