Dupilumab: Blutwert zur besseren Vorhersage der Wirksamkeit?
Wie gut Dupilumab wirkt, ist individuell sehr unterschiedlich. Nun hat ein Team von Forschenden in einer neuen Studie verschiedene Parameter zur Vorhersage der Wirksamkeit untersucht. Es wird vermutet, dass der Interleukin-18-Spiegel im Blut Aufschluss geben könnte.
Das Medikament Dupilumab wird bei Patient:innen zur Behandlung von schwerem Asthma eingesetzt. Der Wirkstoff blockiert entzündungsfördernde Eiweißstoffe (Proteine) und hemmt somit chronische Entzündungsprozesse in den Atemwegen. Patient:innen sprechen allerdings sehr unterschiedlich auf eine Behandlung mit dem Medikament an. Erst nach einer etwa viermonatigen Behandlungsdauer kann der Erfolg der Therapie bewertet werden.
Zur Minimierung dieser Testphase könnte ein Wert beitragen, der die Wirksamkeit des Medikaments schon vor der ersten Behandlung abschätzen lässt.
IL-18-Spiegel als Indikator
In der kürzlich veröffentlichten Studie wurden 17 Teilnehmende untersucht, wobei zehn der Personen auf das Medikament ansprachen. Alle Teilnehmenden litten unter schwerem Asthma. Bei der Untersuchung des Interleukin-18-Spiegels im Blut fiel auf, dass dieser bei allen zehn Patient:innen vermindert war im Vergleich zu den sieben Teilnehmenden, welche nicht auf das Medikament ansprachen.
Bei Interleukin-18 (IL-18) handelt es sich um ein entzündungsförderndes (proinflammatorisches) Protein. Ein niedriger IL-18 Blutwert könnte auf eine höhere Chance auf eine erfolgreiche Behandlung mit Dupilumab hindeuten.
Ziel der Studie ist es, die Empfehlung für das Medikament zu vereinfachen. Zum Verständnis der Mechanismen hinter dem Zusammenhang des Blutwerts und der erfolgreichen Behandlung sind weitere Studien notwendig. Betroffene mit schwerem Asthma sollten weiterhin die Behandlung mit ihren Ärzt:innen absprechen. Gemeinsam kann entschieden werden, ob Dupilumab geeignet sein könnte.
Quelle:
- Watanabe, S. et al.: Low Serum IL-18 Levels May Predict the Effectiveness of Dupilumab in Severe Asthma. In: Internal Medicine 2023, doi:10.2169/internalmedicine.1808-23
