In einer Phase-III-Studie wurden 939 Teilnehmende mit COPD nach dem Zufallsprinzip in eine Behandlungsgruppe oder in eine Gruppe, die ein Scheinmedikament (Placebo) erhielt, eingeteilt. Trotz einer Dreifach-Standardtherapie (zwei bronchienerweiternde Wirkstoffe plus inhalierbares Cortison) lag die Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen – sogenannter Eosinophilen – bei den Proband:innen bei mindestens 300 pro Mikroliter Blut. Die Eosinophilen-Zahl gibt einen Hinweis auf eine bestimmte Entzündungsart (sogenannte Typ-2-Entzündung). Durch die Entzündung steigt das Risiko für Krankheitsverschlechterungen. Der humane monoklonale Antikörper Dupilumab blockiert einen Teil der Signalkette, die für die Entstehung der Typ-2-Entzündung verantwortlich ist.
Im Rahmen der klinischen Studie wurde den Proband:innen alle zwei Wochen entweder Dupilumab oder ein Scheinmedikament unter die Haut gespritzt. Das Ergebnis: Über ein Jahr hinweg verschlechterte sich die COPD-Symptomatik bei Teilnehmenden, die Dupilumab erhielten, seltener und weniger stark. Außerdem hatten sie eine bessere Lungenfunktion und Lebensqualität als diejenigen, die das Scheinmedikament erhalten hatten.
Eine zweite Phase-III-Studie läuft derzeit und wird voraussichtlich im kommenden Jahr Ergebnisse liefern. Bestätigen sich die positiven Effekte, könnte Dupilumab als erstes Biologikum für Menschen mit COPD, bei denen eine Typ-2-Entzündung vorliegt, zugelassen werden. Bis dahin wird es aber noch etwas dauern.
Die Studien wurden durch einen pharmazeutischen Hersteller finanziert.
Quelle:
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Bhatt, S.P. et al.: Dupilumab for COPD with Type 2 Inflammation Indicated by Eosinophil Counts. In: News England Journal of Medicine 2023, doi: 10.1056/NEJMoa2303951
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ClinicalTrials.gov: Pivotal Study to Assess the Efficacy, Safety and Tolerability of Dupilumab in Patients With Moderate to Severe COPD With Type 2 Inflammation (NOTUS) (Letzter Abruf: 13.07.2023)