Für die aktuelle Publikation nutzte das Forschungsteam bei Helmholtz Munich die Daten von Feinstaubmessungen, die über acht Jahre hinweg (2010 bis 2017) in Augsburg, Dresden und Leipzig an mehreren Messstationen pro Stadt durchgeführt wurden. Diese glichen sie mit den täglichen Sterbezahlen durch Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Atemwegserkrankungen oder andere natürliche Ursachen ab.
Atemwegsbedingte Todesfälle nehmen zu
Dabei fanden sie heraus, dass vor allem kleinere Nanopartikel das Risiko erhöhen, aufgrund einer Atemwegserkrankung zu versterben. Fünf bis sieben Tage nach der Belastung mit Ultrafeinstaub stieg das Sterberisiko statistisch eindeutig (signifikant). Diese Wirkung trat unabhängig von anderen Luftschadstoffen in Teilchenform (partikuläre Luftverschmutzung) auf, was auf einen eigenständigen Effekt der ultrafeinen Nanopartikel hindeutet. Einen klaren Einfluss auf Herz-Kreislauf-bedingte oder andere natürliche Todesursachen fanden die Forschenden dagegen nicht.
Die Studienautor:innen kommen zu dem Schluss, dass es sinnvoll sein kann, wenn sich die Überwachung der Luftqualität und die Risikobewertung für die öffentliche Gesundheit zukünftig stärker auf die Überwachung größerer und ultrafeiner Partikel und Gase konzentriert.
Was macht ultrafeine Nanopartikel so besonders?
Als ultrafeine Partikel gelten Teilchen, die einen Durchmesser von weniger als 0,1 µm aufweisen. Diese Nanopartikel sind auf die Größe bezogen die kleinsten Partikel in der Luftverschmutzung mit Feinstaub (partikuläre Luftverschmutzung). Sie stellen jedoch den größten Anteil in der Partikelkonzentration dar. Ultrafeine Nanopartikel haben besondere Eigenschaften, die sie von größeren Teilchen unterscheiden: Sie verfügen über eine große Oberfläche und sind sehr reaktionsfreudig. Dadurch können sie mehr chemische Verbindungen transportieren.
Weitere Informationen zu Nanopartikeln und der aktuellen Forschung dazu.
Quelle:
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Schwarz et al.: Impact of Ambient Ultrafine Particles on Cause-Specific Mortality in Three German Cities. In: American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine 2023, doi: 10.1164/rccm.202209-1837OC
