Atemluft könnte erste Hinweise auf Lungenkrebs geben
Die frühzeitige Diagnose von Lungenkrebs ist ein Schlüsselfaktor für die Heilungschancen der Patient:innen. Forscher:innen haben nun den Zusammenhang zwischen sogenannten flüchtigen organischen Verbindungen in der Atemluft und Lungenkrebs untersucht. Sie fanden dabei sieben Schlüssel-Verbindungen für eine Früherkennung.
Zusammensetzung der Atemluft bei Lungenkrebs verändert
Flüchtige organische Verbindungen (englisch: volatile organic compounds, VOCs) sind Chemikalien, die auch in der Ausatemluft vorkommen. Über 3.400 solcher Verbindungen im menschlichen Atem wurden in bisherigen Forschungsarbeiten bereits identifiziert. Bekannt ist ebenfalls, dass die Zusammensetzung der VOCs in der Ausatemluft von Lungenkrebspatient:innen im Vergleich zu gesunden Menschen verändert ist. Aufgrund des hohen Aufwands in der Analyse können jedoch nicht alle Verbindungen in einem Lungenkrebsscreening untersucht werden. Deshalb analysierten die Wissenschaftler:innen in ihrer Studie, ob die Anzahl zu untersuchender VOCs begrenzt werden kann,
Atem von 414 Studienteilnehmenden untersucht
Dazu nahmen sie Atemproben von 156 Patient:innen mit Lungenkrebs, 65 Patient:innen mit gutartigen Lungenknoten und 193 gesunden Personen. Mithilfe statistischer Algorithmen und maschinellem Lernen werteten die Forschenden die Atemproben aus. Das Ergebnis: sieben Schlüssel-VOCs könnten mit einer Genauigkeit von 92 Prozent für eine Früherkennung ausreichen. Die Atemproben würden somit eine günstige, nicht-invasive Methode im Lungenkrebsscreening darstellen. Eine Bestätigung der Ergebnisse durch weitere Studien steht noch aus.
Quelle:
Rai, S.N. et al.: Multigroup prediction in lung cancer patients and comparative controls using signature of volatile organic compounds in breath samples. In: PLOS ONE, 2022, 17(11): e0277431. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0277431