Können Medikamente gegen Mukoviszidose bei COPD helfen?
COPD und Mukoviszidose haben eine Gemeinsamkeit, die zu neuen Behandlungsansätzen für die bisher unheilbare COPD führen könnte: ein Problem mit einem bestimmten Protein namens CFTR.
CFTR steht für Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator. Das CFTR-Gen sorgt dafür, dass auf der Oberfläche von Zellen ein wichtiger Kanal für den Salztransport gebildet wird. Bei Mukoviszidose entsteht die Krankheit durch Veränderungen (Mutationen) im CFTR-Gen.
Bei COPD und chronischer Bronchitis kann es ebenfalls zu Problemen mit CFTR kommen, allerdings nicht durch Mutationen, sondern durch äußere Einflüsse wie
- Zigarettenrauchen,
- Entzündungen und
- Infektionen.
Ähnliche Symptome – gleiche Behandlung?
Dadurch ähneln sich die Symptome von Mukoviszidose und COPD. Beide Krankheiten können auch andere Organe beeinträchtigen, wie
- die Bauchspeicheldrüse,
- den Magen-Darm-Trakt und
- die Knochen.
Es besteht die Hoffnung, dass CFTR-modulierende Medikamente, die bereits bei Mukoviszidose erfolgreich eingesetzt werden, auch bei COPD wirksam sein könnten. Es wird angenommen, dass diese Mukoviszidose-Medikamente die Begleiterkrankungen, die mit der CFTR-Problematik zusammenhängen, bei Menschen mit COPD und chronischer Bronchitis verbessern könnten.
Diese Annahme basiert bisher auf Literaturauswertungen. Weitere Forschung ist erforderlich, bevor CFTR-Modulatoren bei Menschen mit COPD eingesetzt werden können.
Quellen:
- Miravitlles, M. et al.: Potential systemic effects of acquired CFTR dysfunction in COPD. In: Respiratory Medicine 2023, doi: 10.1016/j.rmed.2023.107499