Das Wissenschaftsteam von Helmholtz Munich beschreibt fünf Hauptrisikofaktoren für COPD:
- genetische Veranlagung
- frühe Ereignisse im Leben
- Infektionen
- Belastung durch Tabakrauch
- Luftverschmutzung
Außerdem nennen die Wissenschaftler:innen vom Institut für Lungengesundheit und Immunität (LHI) die vier wichtigsten Vorgänge, die zu der Erkrankung und ihrem Fortschreiten beitragen:
- Mechanismen, über die Blutkörperchen und Blutplättchen Lungenbläschen abbauen
- unzureichende Entfernung abgestorbener Zellen
- gegen den eigenen Körper gerichtete Abwehrreaktionen des Immunsystems
- schädliche Signale von Immunzellen auf die Zellschicht an den Innenwänden der Lungenbläschen
Im Krankheitsverlauf wird die Lunge immer weiter geschädigt und kann diese Schäden nicht reparieren. Dadurch ist auch die Wirksamkeit aktueller Behandlungsmöglichkeiten bei COPD begrenzt – denn sie können die Lungenschädigungen nicht rückgängig machen.
Strategien für die zukünftige Behandlung
Die Forschenden von Helmholtz Munich sehen zwei Hauptstrategien für zukünftige COPD-Behandlungen, die sie mit ihrer Forschung weiterverfolgen wollen:
- Einfluss nehmen auf die Immunzellfunktionen, die die Lungenbläschen zerstören und die Regeneration der Lunge behindern
- Mechanismen reaktivieren, um der Lunge die Selbstheilung zu ermöglichen
Die Wissenschaftler:innen vermuten, dass es bei einer COPD-Erkrankung im Endstadium auch mit zukünftigen Therapieansätzen schwierig sein wird, dass sich die Lunge wieder erholt. Sie hoffen aber auf Möglichkeiten, die Regeneration der Lunge rechtzeitig einzuleiten, bevor das Organ zu weit geschädigt ist.
Quellen:
- Kapellos, T. S. et al.: The impact of the immune system on lung injury and regeneration in COPD. In: European Respiratory Journal, doi: 10.1183/13993003.00589-2023
- Helmholtz Munich: Zukünftige Therapien für COPD. Online-Meldung vom 26.10.2023 (Letzter Abruf: 9.11.2023)