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Neuer Fragebogen soll bei der COPD-Diagnose helfen

Oft wird die chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) in der ärztlichen Grundversorgung nicht entdeckt. In einer großen Studie wurde nun ein neues Instrument zur Diagnose der Lungenerkrankung getestet. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin JAMA veröffentlicht.

Ziel der Studie war es, die Sensitivität und Spezifität des „CAPTURE-Screening-Tools“ (kurz für: COPD Assessment in Primary Care To Identify Undiagnosed Respiratory Disease and Exacerbation Risk) zu testen. Die Sensitivität bei diagnostischen Tests ist der Anteil der Erkrankten, die von dem Test als krank erkannt werden. Im Gegenzug gibt die Spezifität den Anteil der Gesunden an, die von einem Test als gesund erkannt werden. 

4.679 Patient:innen getestet 

In der US-amerikanischen Querschnittsstudie wurden 4.679 Patient:innen der ärztlichen Grundversorgung im Alter von 45 bis 80 Jahren ohne vorherige COPD-Diagnose erfasst. Analysiert wurden:  

  • die Antworten auf den CAPTURE-Fragebogen, 

  • die Vorgeschichte akuter Atemwegserkrankungen,  

  • Rauchstatus, 

  • das Alter und  

  • die Spirometrie-Ergebnisse der Teilnehmenden.  

53 von 110 Patient:innen mit nicht diagnostizierter COPD erkannt 

Dabei sollte der CAPTURE-Fragebogen als ein erster Anhaltspunkt zur Diagnose der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit dienen. In einem zweiten Schritt wurden die Ergebnisse des Fragebogens anhand der Spirometrie-Ergebnisse überprüft. 110 Patient:innen hatten eine nicht diagnostizierte COPD. Davon konnten 53 durch das CAPTURE-Screening-Tool identifiziert werden. Die Sensitivität fiel mit 48,2 Prozent zwar gering aus, die Spezifität war mit 88,6 Prozent jedoch hoch. Weitere Untersuchungen sind nun erforderlich, um den Nutzen und die Leistung des Screening-Tools zu optimieren.

Quelle: 

Martinez F.J. et al.: Discriminative Accuracy of the CAPTURE Tool for Identifying Chronic Obstructive Pulmonary Disease in US Primary Care Settings. In: JAMA, 2023; 329(6):490–501. doi:10.1001/jama.2023.0128