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RS-Virus: Forschungsansätze

Im Fokus von Forschungsvorhaben zum RS-Virus (respiratorisches Synzytial-Virus, kurz RSV) steht besonders die Behandlung und die Prävention von RSV-Infektionen. 

Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. med. Lutz Nährlich, UKGM Uniklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen

RS-Virus-Infektionen verhindern

Das RS-Virus ist ein membranumhülltes Virus, das sein genetisches Material in seine Wirtszelle, die Lungenepithelzelle, einschleust. Die Hülle des Virus muss hierfür mit der Zelle verschmelzen. Mit sogenannten Fusionsinhibitoren versuchen Forschende diese Verschmelzung zwischen dem Virus und den Lungenzellen zu unterdrücken und so Infektionen mit RSV von vornherein zu verhindern.

In Studien mit gesunden Erwachsenen, die zuvor gezielt mit dem RS-Virus infiziert wurden, konnte dieser Ansatz die RS-Virus-Symptome abmildern und die Viruslast deutlich verringern. Bislang ist aus diesem Forschungsansatz jedoch noch kein Medikament zur RS-Virus-Behandlung entstanden.

Höheres Infektionsrisiko durch genetische Faktoren

Ein weiteres Forschungsfeld beschäftigt sich mit der Frage, ob und wenn ja welche genetischen Faktoren bei Kleinkindern das RSV-Infektionsrisiko erhöhen und einen schweren Infektionsverlauf begünstigen.

Langfristig könnte man diese Informationen für die Entwicklung möglicher Medikamente oder eine gezielte RS-Virus-Prävention nutzen.

Mehr zum RS-Virus

Was ist das RS-Virus?

Grundlagen

Das Respiratorische Syncytial-Virus (kurz RS-Virus oder RSV) ist bei Säuglingen der häufigste Auslöser von akuten Atemwegsinfektionen.

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RS-Virus: Symptome

Symptome

RS-Virus-Symptome sind meist Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Fieber. Bei Säuglingen oder Kleinkindern verläuft eine RSV-Infektion im Allgemeinen schwerer.

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RS-Virus-Infektion erkennen

Diagnose

Für den Nachweis des respiratorischen Syncytial-Virus (RS-Virus) haben sich in der Praxis vor allem der Genomnachweis und der Antigennachweis etabliert.

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RS-Virus-Infektion behandeln

Therapie

Die RS-Virus-Therapie besteht vor allem aus der Symptombehandlung, Krankenhausüberwachung, Versorgung mit Flüssigkeit oder Sauerstoff bei Atemnot.

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RS-Virus-Infektion vorbeugen

RSV-Prävention

Seit Sommer 2023 ist ein RSV-Impfstoff für Risikogruppen zugelassen. Für Hochrisiko-Babys gibt es zusätzlich eine Prophylaxe gegen das RS-Virus, die kurzfristig Schutz bietet.

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Schwerer Krankheitsverlauf

Risikofaktoren

Welche Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf einer RS-Virus-Infektion?

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Quellen

  • Crank, M. C. et al.: A proof of concept for structure-based vaccine design targeting RSV in humans. In: Science, 2019, Vol. 365, Issue 6452 DOI: 10.1126/science.aav9033 
  • Meng, Jia et al: An Overview of Respiratory Syncytial Virus. PLOS ONE 2014, Vol. 10 (4), e1004016
  • Taylor, G. et al.: Efficacy of a virus-vectored vaccine against human and bovine respiratory syncytial virus infections. In: Science Translational Medicine, Vol. 7, Issue 300, pp. 300ra127 DOI: 10.1126/scitranslmed.aac5757

Letzte Aktualisierung: 20.11.2024

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