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Doctor using a stethoscope checking patient
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Asthma bronchiale: Disease-Management-Programm aktualisiert

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat das Disease-Management-Programm (DMP) zu Asthma bronchiale überarbeitet. Betroffen sind die Richtlinien zu Diagnose, Behandlung und Verlaufskontrolle von Asthma sowie zum Selbstmanagement.

Wesentliche Änderungen und neue Punkte

Eine wesentliche Änderung betrifft die Therapie. Die Empfehlungen zur medikamentösen Bedarfs- und Dauerbehandlung basieren nun auf einem Stufenplan mit fünf Stufen bei Erwachsenen und sechs Stufen bei Kindern und Jugendlichen. Die Stufenpläne zeigen, welche Wirkstoffgruppen bei welchem Grad der Asthmakontrolle zum Einsatz kommen und wann eine Behandlung angepasst werden sollte.

Zur Therapieplanung wurde ein neuer Abschnitt eingefügt, der spezielle Themen bei Jugendlichen behandelt. Dazu zählt zum Beispiel der Wechsel von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin. Die nicht-medikamentösen Maßnahmen wurden ergänzt durch allgemeine Krankengymnastik mit dem Schwerpunkt Atemtherapie.  Auch auf das Erlernen von Selbsthilfetechniken im Umgang mit Atemnot wird mehr Wert gelegt. Das DMP verweist auch auf eine App, die das Selbstmanagement unterstützen kann, indem sie zum Beispiel an das Inhalieren von Medikamenten erinnert.

Auch in der Diagnostik gibt es Änderungen: Zur Einschätzung der Verengung der Atemwege (Obstruktion) sollen die sogenannten GLI-Sollwerte (GLI: Global Lung Initiative) die bisherigen Messwerte ersetzen. Dadurch soll eine Überschätzung der Obstruktion bei älteren Menschen beziehungsweise eine Unterschätzung bei jungen Menschen vermieden werden.

Größtes strukturiertes Behandlungsprogramm

Die letzte Überarbeitung fand im Jahr 2017 statt. Grundlage der jetzigen Aktualisierung ist eine Auswertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (kurz: IQWiG) zu neuen Empfehlungen in den medizinischen Leitlinien. Ziel ist, die Diagnostik und Behandlung weiter zu verbessern. Aktuell sind rund eine Million Betroffene in das DMP Ashtma eingeschrieben. Damit ist es das größte aktuell laufende strukturierte Behandlungsprogramm.

Der aktuelle Beschluss des G-BA liegt nun dem Bundesministerium für Gesundheit zur rechtlichen Prüfung vor. Wenn es keine Beanstandungen gibt, tritt er am Tag nach der Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft. Die bestehenden DMP-Verträge zwischen Krankenkassen, Arztpraxen und Krankenhäusern müssen dann innerhalb eines Jahres an die neuen Anforderungen angepasst werden.

Quelle:

  • Gemeinsamer Bundesausschuss: Disease-Management-Programme: G-BA aktualisiert DMP Asthma bronchiale. Pressemitteilung vom 20. Juli 2023