Skip to main content
Lungs preparation
Michael Haggenmueller

Was sind Bronchiektasen?

Bronchiektasen beeinträchtigen die Selbstreinigungsfähigkeit der Lunge

Infolge der Veränderungen und Schädigungen des Lungengewebes ist die sogenannte mukoziliäre Clearancedie Selbstreinigung der Lunge, gestört.

In den von Bronchiektasen betroffenen Abschnitten staut sich Bronchialsekret. Dieses wiederum bildet den perfekten Nährboden für Bakterien und andere Erreger. So werden ständige örtliche (lokale) Entzündungen aufrechterhalten und immer wiederkehrende Infektionen in der Lunge begünstigt.

Video: Entzündungen bei Lungenerkrankungen: Das sollten Sie wissen

Hier befindet sich ein Video von YouTube. Mit Ihrer Zustimmung wird eine Verbindung zu YouTube aufgebaut. YouTube setzt gegebenenfalls auch Cookies ein. Für weitere Informationen klicken Sie hier: YouTube-Datenschutzerklärung

Auf Werbeinhalte, die vor, während oder nach Videos von Lungeninformationsdienst eingeblendet werden, hat Lungeninformationsdienst keinen Einfluss. Wir übernehmen keine Gewähr für diese Inhalte. Weitere Informationen.

Ursachen von Bronchiektasen

Manchmal sind Bronchiektasen bereits angeboren. Sie können aber auch erst später entstehen – zum Beispiel schwere Infektionskrankheiten wie Tuberkulose oder angeborene Lungenkrankheiten wie die Primäre ciliäre Dyskinesie (PCD) sein.

Meist sind es entzündliche Prozesse, die die Wände der Bronchien und das elastische Bindegewebe der Lunge schädigen und zerstören. In der Folge ist die sogenannte mukoziliäre Clearance, die Selbstreinigung der Lunge, gestört.

Infektionen als Ursachen von Bronchiektasen

Früher kam es oft infolge schwerer Infektionskrankheiten zu Bronchiektasen. Durch die Entwicklung verbesserter Therapieoptionen mit Antibiotika und der Möglichkeit für Schutzimpfungen ist diese sogenannte postinfektiöse Ursache jedoch gerade in Industrieländern stark zurückgegangen.

Chronische Erkrankungen als Bronchiektasen-Ursachen

Heute treten Bronchiektasen in Europa häufig bei Patient:innen mit Mukoviszidose (cystischer Fibrose, CF) auf. In den meisten Fällen liegt aber eine andere Ursache vor. Früher wurde hierfür der Begriff „Non-CF-Bronchiektasen“ verwendet. Inzwischen versuchen Fachleute Bronchiektasen allerdings eher danach zu benennen, was sie sind, als was sie nicht sind.

Eine weitere Erbkrankheit, die Bronchiektasen verursachen kann, ist die PCD, bei der die Flimmerhärchen (Zilien) nicht richtig arbeiten und die Selbstreinigung der Atemwege gestört ist.

Mehr zu Ursachen und Risikofaktoren von Bronchiektasen

Bronchiektasen: Symptome

Typische Bronchiektasen-Symptome sind

  • Husten mit schleimigem oder eitrigem Auswurf, auch ohne akuten Infekt
  • wiederkehrende beziehungsweise chronische Atemwegsinfekte mit Entzündung der Bronchien
  • Müdigkeit
  • Blut im Auswurf (Hämoptyse)
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Verkrampfung der Muskeln der Atemwege (Bronchospasmus)
  • Luftnot (Dyspnoe)

Bei Atemwegsinfektionen können zusätzlich weitere Symptome auftreten, darunter

  • Fieber,
  • vermehrter eitriger Auswurf,
  • verstärkte Atemgeräusche (Giemen),
  • gelegentlich auch Bluthusten.

Einige Betroffene neigen nicht nur zu wiederkehrenden Infektionen der Bronchien, sondern auch zu einer chronischen Entzündung der Nasennebenhöhlen (Rhinosinusitis).

Viele Menschen mit Bronchiektasen haben regelmäßige Exazerbationen: Etwa die Hälfte erlebt zwei oder mehr Krankheitsschübe im Jahr. Ein Drittel davon muss im Krankenhaus behandelt werden.

Quellen

Letzte Aktualisierung: 08.08.2024