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übergewichtige junge frau trainiert mit hanteln
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Wirkt Physiotherapie bei Lymphangioleiomyomatose?

Menschen mit einer Lymphangioleiomyomatose – kurz LAM – leiden häufig unter fortschreitenden Atemproblemen und sind körperlich immer weniger belastbar. Physiotherapie ist daher ein wichtiger Bestandteil einer pneumologischen Rehabilitation. Welche physiotherapeutischen Ansätze für LAM-Betroffene sinnvoll sind, hat ein Forschungsteam nun untersucht.

Lymphangioleiomyomatose ist eine seltene Erkrankung. Dabei sorgt ein Gendefekt dafür, dass sich glatte Muskelzellen in den Lymphgefäßen und Atemwegen übermäßig stark vermehren. Dadurch wird das gesunde Lungengewebe zerstört. LAM tritt fast nur bei Frauen auf. Da die Erkrankung nicht ursächlich behandelt werden kann, steht die Linderung der Symptome im Vordergrund. 

Um herauszufinden, welchen Einfluss Physiotherapie auf die Krankheitsbeschwerden hat, analysierten die Wissenschaftler:innen vier Studien mit insgesamt 125 Teilnehmenden. Bei den meisten Studien wurde die Wirkung von Ausdauer- und Krafttraining untersucht. Eine Studie konzentrierte sich auf den Effekt von Yoga in Form von körperlichen Übungen (Asanas) und Atemübungen (Pranayamas). 

Effekte und Empfehlungen zum Training 

Demnach wirkte sich das Training auf verschiedene LAM-Symptome günstig aus. Die Autor:innen beschreiben 

  • eine Verbesserung der Lungenfunktion

  • eine höhere körperliche Belastbarkeit, 

  • weniger Atemnot, 

  • verbessertes psychisches Befinden und 

  • eine höhere Lebensqualität. 

Empfehlenswert ist demnach eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining für zwei bis drei Mal pro Woche. Eine Trainingseinheit sollte etwa 60 Minuten dauern. Wichtig ist, dass die Übungen mehr als vier Wochen durchgeführt werden. 

Die Aussagekraft der Studienauswertung ist eingeschränkt, da nur wenige Studien für die Auswertung zur Verfügung standen und die Studiendesigns sehr unterschiedlich sind. Ein Grund dafür ist, dass Lymphangioleiomyomatose eine seltene Erkrankung ist. Die European Respiratory Society geht aber davon aus, dass die für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD gezeigten positiven Wirkungen einer pneumologischen Rehabilitation mit Physiotherapie auch auf LAM übertragen werden können. 

Quellen: 

  • Garcia de Medeiros, V.M. et al.: Physiotherapy in lymphangioleiomyomatosis: a systematic review. In: Annals of Medicine 2022, 54 (1): 2744 - 2751 

  • Johnson, S.R. et al.: European Respiratory Society guidelines for the diagnosis and management of lymphangioleiomyomatosis. In: European Respiratory Journal 2010, 35 (1): 14-26