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Lungenentzündungen im Krankenhaus vermeiden

Die medizinische Leitlinie zur Diagnose und Behandlung von Erwachsenen mit im Krankenhaus erworbener Lungenentzündung (nosokomialer Pneumonie) wurde überarbeitet. Die Leitliniengruppe hat hierzu eine eigene Information für Patient:innen entwickelt, die die wichtigsten Fakten zusammenfasst.

Eine nosokomiale Pneumonie ist eine Lungenentzündung, die frühestens 48 Stunden nach Aufnahme in ein Krankenhaus auftritt. Sie gehört in Europa zu den Infektionen, mit denen sich Menschen im Krankenhaus am häufigsten anstecken.

Nosokomiale Pneumonie vorbeugen – das können Sie selbst tun

Die Leitliniengruppe hat verschiedene Maßnahmen zusammengetragen, mit denen Menschen und ihre Angehörigen im Krankenhaus das Risiko für eine nosokomiale Pneumonie senken können:

  • Handhygiene:
    Regelmäßiges, gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife oder die Handdesinfektion können verhindern, dass sich Krankheitserreger ausbreiten können. Vor dem Betreten und Verlassen des Krankenhaus-Zimmers sollten sich alle die Hände waschen.
  • Mundhygiene:
    Regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Mundspülungen können das Pneumonie-Risiko senken – insbesondere bei Menschen, die eine Beatmung benötigen.
  • Rauchstopp:
    Personen, die rauchen, sollten den Krankenhausaufenthalt nutzen, damit aufzuhören. Zumindest während des Aufenthalts sollten sie darauf verzichten, da Rauchen das Risiko einer Lungenentzündung erhöht.
  • Bewegung:
    Bewegungen und leichte Übungen fördern die Lungenfunktion und können vermeiden, dass sich Sekret in den Atemwegen ansammelt. Patient:innen sollten daher so früh wie möglich wieder aktiv werden.
  • Impfungen:
    Ein aktueller Impfschutz kann Lungenentzündungen vorbeugen – insbesondere die Grippeschutzimpfung und die Pneumokokken-Impfung sind wichtig.
  • Ernährung:
    Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt das Immunsystem.

Risikogruppen für eine nosokomiale Pneumonie

Daran erkranken kann grundsätzlich jeder Mensch. Es gibt jedoch einige Personengruppen, die ein erhöhtes Risiko haben. Dazu gehören Menschen, die…

  • …maschinell beatmet werden.
  • ...längere Zeit im Krankenhaus verbringen – je länger der Aufenthalt, desto höher das Risiko.
  • …eine schwere Grunderkrankung oder ein geschwächtes Immunsystem haben.
  • …älter sind.
  • …einen operativen Eingriff hatten.
  • …Intensivpflege benötigen.

Symptome einer nosokomialen Pneumonie

Die Symptome der Lungenentzündung richten sich nach der Schwere der nosokomialen Infektion und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen. Ein frühes Warnzeichen ist häufig, wenn die Körpertemperatur plötzlich ansteigt oder Fieber auftritt.

Weitere Pneumonie-Symptome sind zum Beispiel:

  • Husten
  • Auswurf (teils gelb, grün oder blutig)
  • Atembeschwerden wie Kurzatmigkeit, beschleunigte Atmung oder generelle Schwierigkeiten beim Atmen
  • Brustschmerzen

Dazu können Allgemeinsymptome auftreten, die bei einer Vielzahl von Krankheiten auftreten können, etwa

  • allgemeines Unwohlsein
  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Verwirrtheit
  • Appetitlosigkeit
  • Schüttelfrost

Quelle

Rademacher, J. et al.: Patienteninformation Nosokomiale Pneumonie zum Update der S3-Leitlinie: Epidemiologie, Diagnostik und Therapie erwachsener Patienten mit nosokomialer Pneumonie. AWMF-Registernummer 020-013 (Januar 2024)

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