In die aktuelle Literaturauswertung flossen Daten aus acht Studien mit insgesamt knapp 500 Teilnehmenden ein, davon 340 an COPD erkrankte Personen. Demnach lässt sich die Zwerchfellfunktion bei COPD-Betroffenen durch eine Ultraschall-Untersuchung umfassend darstellen und beurteilen. Im Vergleich zu anderen Diagnose-Methoden müssen Patient:innen nicht bei der Untersuchung mitwirken. Dies ist insbesondere bei Personen mit fortgeschrittenen Erkrankungen und bei Beatmeten ein Vorteil. Die Autor:innen der Literaturauswertung sehen Ultraschall daher als gute Alternative.
Etablierte Verfahren oft belastend
Zu den bisher gebräuchlichen Diagnose-Verfahren zählen
- die Messung des transdiaphragmalen Drucks (Differenzbetrag aus dem Druck im Magen und dem Druck in der Speiseröhre),
- eine Röntgen-Untersuchung des Brustkorbs (Röntgen-Thorax),
- eine Stimulation des Zwerchfellnervs sowie
- eine Elektromyographie (Messung der elektrischen Aktivität der Atemmuskulatur).
Diese Methoden haben einige Nachteile, etwa die Strahlenbelastung beim Röntgen. Außerdem sind sie technisch oft nicht einfach umzusetzen oder sind invasiv, das heißt ein Eingriff in den Körper der COPD-Betroffenen ist notwendig.
Eine Ultraschall-Untersuchung ist dagegen schnell und einfach, greift nicht in den Körper ein, setzt keine Strahlung frei und ist zudem günstig. Sie wird bereits seit den frühen 1990er Jahren angewendet, um Lungenerkrankungen und ihren Schweregrad festzustellen. Nun wird die Methode auch immer häufiger eingesetzt, um zu beurteilen, ob das Zwerchfell bei Menschen mit COPD beeinträchtigt ist.
Quelle:
- Hua-Rong, Z. et al.: Ultrasonic evaluation of diaphragm function in patients with chronic obstructive pulmonary disease: A systematic review and meta-analysis. In: Medicine (Baltimore) 2022, 23: 101 (51): e32560. doi: 10.1097/MD.0000000000032560
