Pneumothorax: Ursachen und Risikofaktoren
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für einen Pneumothorax erhöhen können.
Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. med. Felix Herth, Thoraxklinik Heidelberg - Universitätsklinikum Heidelberg, (DZL)
Prof. Dr. med. Hauke Winter, Thoraxklinik Heidelberg - Universitätsklinikum Heidelberg, (DZL)Letzte Aktualisierung: 08.02.2022
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für einen Pneumothorax erhöhen können.
Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. med. Felix Herth, Thoraxklinik Heidelberg - Universitätsklinikum Heidelberg, (DZL)
Prof. Dr. med. Hauke Winter, Thoraxklinik Heidelberg - Universitätsklinikum Heidelberg, (DZL)Letzte Aktualisierung: 08.02.2022
Rauchen
Rauchen erhöht sowohl gesunden als auch bei lungenkranken Menschen die Wahrscheinlichkeit, an einem Pneumothorax zu erkranken. Bezogen auf die Lebenszeit besteht für gesunde nicht-rauchende Männer ein Pneumothorax-Risiko von 0,1 Prozent, bei Rauchern beträgt es dagegen rund 12 Prozent.
Bestehende Lungenkrankheiten
Vorbestehende Lungengerüsterkrankungen begünstigen die Entstehung eines sekundären Spontanpneumothorax. Sehr häufig tritt ein Pneumothorax bei Patient:innen mit einem Lungenemphysem auf. Bei dieser Erkrankung erweitern sich die Lungenbläschen des Lungengewebes zu großen Lungenblasen (Bullae). Durch diese Strukturveränderung werden die Wände der Bläschen sehr dünn und platzen schon bei geringen Druckänderungen im Brustkorb. Ein Lungenemphysem tritt häufig im Rahmen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) auf, manchmal auch als Folge eines angeborenen Alpha-1-Antitrypsinmangels.
Auch Asthma, Mukoviszidose, Lungenfibrose, Sarkoidose sowie entzündliche Lungenerkrankungen wie Lungenentzündung oder Tuberkulose sind mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Pneumothorax verbunden. Auch bei Patient:innen mit einem Lungentumor ist das Pneumothorax-Risiko erhöht.
Medizinische Eingriffe und Verletzungen
Äußere und innere Verletzungen des Brustkorbs können ebenfalls Pneumothorax-Ursachen sein. Dazu gehören auch medizinische Eingriffe, zum Beispiel, wenn es bei einer Lungenspiegelung mit Probenentnahme zur Verletzung des Lungengewebes und des Lungenfells kommt.
Auch eine künstliche Beatmung von lungenkranken Patient:innen stellt ein Risiko für die Entstehung eines Pneumothorax dar. In diesem Fall wird Luft durch „Überdruck“ in die Lunge gebracht, so dass die Lunge während der Beatmung einem sogenannten Barotrauma (Verletzung durch Druck) ausgesetzt ist.
Besonders Patient:innen mit einer Lungengerüsterkrankung sind durch die Beatmung gefährdet für einen Pneumothorax. Denn durch die krankhaften Veränderungen der Lungenstruktur ist eine künstliche Beatmung teilweise nur mit hohem Beatmungsdruck möglich.
Quellen
- Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT): S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie von Spontanpneumothorax und postinterventionellem Pneumothorax, Version 111 vom 05.03.2018. AWMF – Register Nr. 010 – 007
- Amboss: Pneumothorax. (Letzter Abruf: 16.12.2021)
Letzte Aktualisierung: 08.02.2022