Wie Lungenhochdruck und Herzfunktion zusammenhängen
Die Herzfunktion spielt eine entscheidende Rolle im Krankheitsverlauf bei Lungenhochdruck. Die Erkrankung kann zu Umbauprozessen in der rechten Herzkammer führen, die den Zustand des Herzens beeinträchtigen. Forschende vom Deutschen Zentrum für Lungenforschung haben nun die Hintergründe auf molekularer Ebene untersucht.
Eine frühzeitige Diagnose der Veränderungen in der rechten Herzklappe ist wichtig, um das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten und Herzprobleme rechtzeitig zu behandeln. Aus diesem Grund analysierte das Wissenschaftsteam Gewebeproben von 40 Patient:innen mit Lungenhochdruck und von zwei Tiermodellen mit einer fehlerhaften Funktion der Rechtsherzkammer.
Unterschiede in den Genen
Mithilfe der Gewebeproben bestimmten die Forschenden, welche Gene während der Umbauprozesse im Herzen aktiv sind. Das Ergebnis: Sie fanden Unterschiede in der Genaktivität bei Personen, deren Umbauprozesse entweder günstig oder ungünstig für die Herzfunktion waren. Zudem stellten sie auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern fest, welche möglicherweise auf den Fettstoffwechsel und Reaktionen auf das weibliche Geschlechtshormon Östrogen zurückzuführen sind.
Proteine im Blut für Vorhersage des Krankheitsverlaufs
Auf Grundlage der Ergebnisse zu den Gen-Unterschieden konnten fünf Proteine im Blut der Patienten nachgewiesen werden. Diese könnten zukünftig als Untersuchungsmerkmale zur Beurteilung des Zustands der rechten Herzkammer dienen. In Kombination mit anderen diagnostischen Methoden könnten sie dazu beitragen, den Krankheitsverlauf besser und früher vorherzusagen. Um neue Therapie-Ansätze auf Grundlage der Ergebnisse zu entwickeln, ist nun weitere Forschung notwendig.
Quelle
Khassafi, F. et al.: Transcriptional profiling unveils molecular subgroups of adaptive and maladaptive right ventricular remodeling in pulmonary hypertension. In: Nat Cardiovasc Res, 2023, 2, 917–936. doi.org/10.1038/s44161-023-00338-3