Mukoviszidose: Welche Rolle spielt Vitamin D?
Mukoviszidose-Betroffene leiden häufig an einer Unterversorgung an fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin D. Wie groß der Vitamin-D-Mangel ist, hat ein Forschungsteam nun im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit erfasst.
Mukoviszidose (Cystische Fibrose) ist eine genetisch bedingte Krankheit, die verschiedene Organe wie die Lunge, die Bauchspeicheldrüse und das Verdauungssystem beeinträchtigt und zu Atemproblemen und Unterernährung führt. Fettlösliche Vitamine können durch die Störung des Magen-Darm-Traktes nicht gut aufgenommen und verarbeitet werden.
Folgen von Vitamin-D-Mangel bei Mukoviszidose
Studien haben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit von Lungen-Exazerbationen und die Infekt-Anfälligkeit bei Kindern und Erwachsenen mit Mukoviszidose steigt, wenn sie einen Vitamin-D-Mangel haben. Im Gegenzug zeigen erste Pilot-Studien, dass eine Vitamin-D-Einnahm die Besserung nach einer Symptomverschlechterung bei Mukoviszidose beschleunigt.
Vergleich des Vitamin-D-Spiegels mit gesunden Kontrollgruppen
Die Forschenden führten eine umfassende Recherche in wissenschaftlichen Datenbanken durch und identifizierten 20 Studien, die den Vitamin-D-Spiegel im Blutserum bei Betroffenen mit Cystischer Fibrose untersuchten. Zusätzlich führten sie eine zusammenfassende statistische Analyse (Meta-Analyse) mit den Ergebnissen von acht der 20 Studien durch.
Die Analyse der acht Fall-Kontroll-Studien ergab, dass der Vitamin-D-Spiegel bei Kindern und Erwachsenen mit Mukoviszidose signifikant (statistisch eindeutig) niedriger war als bei den gesunden Kontrollgruppen.
Vitamin-D-Werte bei Mukoviszidose in vielen Fällen unter empfohlenem Wert
Basierend auf Daten aus zwölf Studien mit insgesamt 1.622 Teilnehmern hatten 36 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit Mukoviszidose Vitamin-D-Werte zwischen 20 und 30 Nanogramm pro Milliliter Blutserum. Bei Erwachsenen waren es 63 Prozent. Zusätzlich hatten 27 Prozent der jungen Mukoviszidose-Patient:innen und 35 % der erwachsenen Betroffenen einen Vitamin-D-Spiegel von unter 20 Nanogramm pro Milliliter. Leitlinien empfehlen Werte über 30 Nanogramm pro Milliliter.
Die Autor:innen der Übersichtsarbeit betonen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung des Vitamin-D-Spiegels bei Mukoviszidose-Betroffenen und einer Optimierung der zusätzlichen Einnahme von Vitamin D, um Komplikationen zu verhindern.
Quelle:
Farahbakhsh, N. et al.: Vitamin D deficiency in patients with cystic fibrosis: a systematic review and meta-analysis. In: J Health Popul Nutr. 2024, 43, 11. doi: 10.1186/s41043-024-00499-2