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Willkommen beim Lungeninformationsdienst!

Tuberkulose in der Lunge und Nahaufnahme von Mycobacterium tuberculosis-Bakterien
Dr_Microbe - stock.adobe.com

Tuberkulose

Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Rund ein Viertel der Weltbevölkerung ist mit einem Tuberkulose-Erreger infiziert. Doch nicht alle Betroffenen entwickeln Symptome.

Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Rund ein Viertel der Weltbevölkerung ist mit einem Tuberkulose-Erreger infiziert. Doch nicht alle Betroffenen entwickeln Symptome.

Über uns

Der Lungeninformationsdienst ist ein Gesundheitsportal von Helmholtz Munich in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL). Hier finden Sie aktuelle, neutrale und wissenschaftlich geprüfte Informationen zu akuten und chronischen Lungenkrankheiten. Unsere Inhalte sind sorgfältig recherchiert und allgemeinverständlich zusammengefasst. Diese Informationen können jedoch nicht das Beratungsgespräch mit Ärzt:innen oder anderem medizinisch qualifizierten Fachpersonal ersetzen.

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3d illustration proteins with lymphocytes , t cells or cancer cells
Design Cells - stock.adobe.com

Neuer Mechanismus in der Entstehung von idiopathischer Lungenfibrose entdeckt

Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung von Forschenden des DZL-Standorts Borstel und von Helmholtz Munich haben einen neuen Signalweg entdeckt, der zu einer ungewollten Aktivierung sogenannter Immunoproteasomen führt. Sind sie dauerhaft aktiv, tragen sie zur Entstehung der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) bei.

3d illustration proteins with lymphocytes , t cells or cancer cells
3d illustration proteins with lymphocytes , t cells or cancer cells

Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist durch eine Vernarbung der Bindegewebsfasern in der Lunge gekennzeichnet. Die Ursachen und Entstehungsmechanismen sind bisher ungeklärt. Die Erkrankung verläuft chronisch und ist bisher nicht heilbar. Das nun entdeckte Puzzleteil zur Entstehung der IPF steckt in den Immunzellen unseres Körpers. Diese enthalten einen speziellen Eiweißkomplex, das sogenannte Immunproteasom. Dieses ist mitverantwortlich für die erlernte Immunantwort des Menschen, zum Beispiel zur Bekämpfung einer Virusinfektion. Wenn das Immunoproteasom jedoch anhaltend aktiviert ist, können chronische Erkrankungen entstehen.

Zellen des Immunsystems richten sich gegen Lungenzellen

Die Forschenden fanden in ihrer Studie einen bisher unentdeckten Aktivierungsweg des Immunoproteasoms durch spezielle Botenstoffe. Bei diesem Aktivierungsweg führt das Vorliegen von DNA-Molekülen außerhalb des Zellkerns dazu, dass eine komplexe ungewollte Immunantwort ausgelöst wird. Am Ende stehen dann die gleichen spezialisierten Immunzellen, die auch bei einer Virusinfektion aktiv werden.

Bei Patient:innen mit idiopathischer Lungenfibrose konnte nachgewiesen werden, dass dieser  Signalweg aktiviert ist und vermehrt sogenannte CD8-positive T-Zellen vorkommen. Die aktivierten Zellen des erlernten Immunsystems richten sich auch gegen die eigenen Lungenzellen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieser Mechanismus zur Entstehung und Verschlechterung der IPF beitragen könnte.

Ergebnisse eröffnen neuen nebenwirkungsarmen Therapieansatz

In der Zukunft könnten Hemmstoffe (Inhibitoren) eingesetzt werden, die die Aktivierung des Immunoproteasoms verhindern und somit auch die CD8-positiven T-Zellen bekämpfen. Die Folge: Das Fortschreiten der idiopathischen Lungenfibrose könnte ausgebremst werden.

Diese Hemmer haben einen Vorteil: Immunoproteasome kommen nicht in allen Zellen des menschlichen Körpers vor, sondern nur in den Immunzellen oder in erkranktem Gewebe. Das bedeutet somit auch ein geringeres Nebenwirkungsprofil. Weitere Studien sind nun nötig, um diese Ergebnisse für die Therapie von IPF-Patient:innen nutzen zu können.

 

Quelle:

Kompetente Antworten auf Ihre Fragen

Der Lungeninformationsdienst von Helmholtz Munich bietet aktuelle Informationen direkt aus der Lungenforschung und -medizin.

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Das Gesundheitsportal wurde von Helmholtz Munich mit Unterstützung des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) als Angebot für Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie die interessierte Öffentlichkeit aufgebaut. Vorhandenes Wissen aus der Lungenforschung wird verständlich aufbereitet und gebündelt angeboten. Neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft werden aktuell und unbürokratisch verfügbar gemacht. 

Denn Lungenkrankheiten gehören weltweit zu den schwerwiegendsten gesundheitlichen Herausforderungen und auch zu den häufigsten Todesursachen. Nach Prognosen der Weltgesundheitsorganisation WHO wird ihre Bedeutung in den kommenden 20 Jahren sogar noch weiter zunehmen. Aktuelles und verlässliches Wissen über Diagnose, Therapie und Prävention von Lungenkrankheiten ist eine wichtige Grundlage für einen besseren Umgang mit der Krankheit.