COPD-Exazerbationen: Fehlende Erhaltungstherapie steigert das Sterberisiko
COPD ist die dritthäufigste Todesursache weltweit. In einer groß angelegten Beobachtungsstudie untersuchte ein Forschungsteam nun den Zusammenhang von Krankheitsverschlechterungen und der Sterblichkeit.
Die Forschenden nutzten für ihre Studie deutsche Krankenkassen-Daten von 250.723 COPD-Betroffenen ab 40 Jahren. Die Studie verglich die Sterblichkeit von COPD-Betroffenen mit einer Kontrollgruppe ohne COPD und analysierte die Auswirkungen von Exazerbationen (Verschlechterungen der Krankheit) auf die Sterblichkeit. Dazu teilten sie die COPD-Betroffenen in vier Gruppen ein:
keine vorangegangenen Exazerbationen
eine moderate Exazerbation
eine schwere Exazerbation
zwei moderate und/oder schwere Exazerbationen
Sterberisiko bei COPD um 60 Prozent erhöht
Die Auswertung der Daten zeigt, dass COPD das Sterberisiko um fast 60 Prozent erhöht im Vergleich zu Menschen ohne COPD. Besonders gefährdet waren Betroffene, die in den letzten zwölf Monaten vor ihrem Tod mehr als eine moderate oder schwere Exazerbation erlitten hatten. Von den verstorbenen COPD-Betroffenen hatten 17,2 Prozent eine schwere Exazerbation und 34,8 Prozent eine moderate Exazerbation innerhalb von drei Monaten vor ihrem Tod erlebt.
Trotz steigender Exazerbationsraten am Lebensende erhielt über die Hälfte der Betroffenen im Jahr vor ihrem Tod keine empfohlene medikamentöse Erhaltungstherapie für COPD.
Notwendigkeit einer konsequenten Behandlung
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer konsequenten COPD-Behandlung und der regelmäßigen Bewertung von Exazerbationen. Eine frühzeitige und kontinuierliche Therapie könnte die Sterblichkeit bei COPD senken.
Quelle:
Vogelmeier C.F. et al.: Impact of COPD on mortality: An 8-year observational retrospective healthcare claims database cohort study. In: Respiratory Medicine 2024, 222: 107506. doi: 10.1016/j.rmed.2023.107506.