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Idiopathische Lungenfibrose: Antikörper als Therapieoption?

Der monoklonale Antikörper Pamrevlumab verlangsamt den Rückgang der Lungenfunktion und damit das Fortschreiten der Erkrankung bei Menschen mit idiopathischer Lungenfibrose. Laut den Autoren der klinischen Studie hat Pamrevlumab das Potenzial, eine neue Therapiemöglichkeit für Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose zu werden.

Pamrevlumab ist ein monoklonaler Antikörper gegen den Bindegewebswachstumsfaktor CTGF. Dieser spielt eine zentrale Rolle im Prozess der krankhaften Gewebsvernarbung (Fibrose). Bei Menschen mit idiopathischer Lungenfibrose (IPF) ist das CTGF-Gen übermäßig stark aktiviert und die Menge an CTGF-Protein im Blut erhöht. Im Tiermodell konnte Pamrevlumab die Gewebsveränderungen der Lungenfibrose bereits rückgängig machen und die Lungenfunktion wiederherstellen.

Das Ziel der aktuellen Phase-2-Studie war es, festzustellen, ob der Antikörper das Fortschreiten der Erkrankung bei Menschen mit idiopathischer Lungenfibrose verlangsamen, stoppen oder umkehren kann. Dafür wurden 103 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an insgesamt 39 Kliniken in sieben verschiedenen Ländern rekrutiert. Für 48 Wochen erhielten sie alle drei Wochen entweder eine Infusion mit Pamrevlumab oder ein wirkstofffreies Placebo. Geprüft wurde, wie sich der Lungenfunktionswert FVC (forcierte Vitalkapazität) über den Studienzeitraum entwickelte und ob die Krankheit weiter voranschritt.

„Pamrevlumab-Therapie gut verträglich“

Im Vergleich zwischen den beiden Gruppen, verringerte Pamrevlumab den Rückgang der forcierte Vitalkapazität FVC um cirka 60 Prozent. In der Placebogruppe ging der Wert um durchschnittlich 7,2 Prozent zurück, in der Antikörpergruppe nur um 2,9 Prozent. Zudem war der Anteil der Patienten, bei denen die Krankheit während der Behandlung weiter voranschritt, in der Pamrevlumab-Gruppe mit 10 Prozent niedriger als in der Placebo-Gruppe (31 Prozent). Nach Angabe der Studienautoren wurde die Antikörpertherapie zudem gut vertragen. Die Zahl der Nebenwirkungen war in beiden Gruppen ähnlich. Bei 12 Patienten in der Pamrevlumab-Gruppe und acht in der Placebo-Gruppe wurden schwerwiegende unerwünschte Ereignisse beobachtet. Drei Patienten mit Pamrevlumab und sieben Patienten mit Placebo brachen die Behandlung ab.

Aufgrund der neuesten Daten könnte Pamrevlumab ein neuer Ansatz zur Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose werden, so die Studienautoren. In einer weiteren randomisierten, placebokontrollierten Phase 3-Studie soll die Wirksamkeit und Sicherheit der Pamrevlumab-Therapie bei Menschen mit IPF weiter untersucht werden.

Quelle:

Richeldi, L. et al.: Pamrevlumab, an anti-connective tissue growth factor therapy, for idiopathic pulmonary fibrosis (PRAISE): a phase 2, randomised, double-blind, placebo-controlled trial. In: The Lancet, Respiratory Medicine, Januar 2020, Volume 8, Issue 1