Weniger Todesfälle durch RS-Virus
Die so genannten RS-Viren (abgekürzt aus dem Englischen respiratory syncytial virus) stellen für Babys und Kleinkinder mit die gefährlichsten Erreger von Atemwegsinfekten dar. Eine aktuelle Untersuchung der University of Utah zeigt nun allerdings, dass RSV-bedingte Todesfälle mittlerweile nur noch sehr selten auftreten. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Paediatrics veröffentlicht.
Als Symptome einer RSV-Infektion zeigen sich meist Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen und Fieber. Bei Säuglingen oder Kleinkindern verläuft die Infektion im Allgemeinen schwerer, häufig kommt es zu einer spastischen Bronchitis, teilweise aber auch zu einer Bronchiolitis (Entzündung der kleinen Bronchien) oder einer Lungenentzündung (Pneumonie). Ein Teil dieser Kinder muss wegen des schlechten Allgemeinzustands im Krankenhaus behandelt werden.
Das Team um Prof. Carrie Byington wertete Datensätze von 850.000 RSV-bedingten Krankenhausaufenthalten von Kindern unter 2 Jahren im Zeitraum von 2000 bis 2011 aus. Im Vergleich zu früheren Jahren, wo jährlich noch geschätzte 4.500 Kleinkinder an RS-Viren starben, sind heutzutage die jährlichen Todesfälle auf etwa 40 zurückgegangen. Dies sei vor allem auf die bessere medizinische Behandlung und Versorgung zurückzuführen, so die Forscher. Die verbleibenden Todesfälle betreffen Frühgeborene und Säuglinge, die bereits mit einer ernsten Grunderkrankung (angeborene Herzfehler, Mukoviszidose) zur Welt kommen.
Die Forscher hoffen, dass diese neuen Erkenntnisse zu noch geeigneteren Präventions- und Behandlungsmaßnahmen führen. Die Forschung müsse sich noch stärker auf die Entwicklung präventiver Impfstoffe für Risikopatienten konzentrieren, so die Studienautoren.
Quelle:
Byington, C. L. et al.: Respiratory Syncytial Virus-Associated Mortality in Hospitalized Infants and Young Children. In: Pediatrics, Published online December 2014, DOI: 10.1542/peds.2014-2151