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Viel Putzmittel-Kontakt könnte Asthma-Risiko erhöhen

Sind Babys in ihren ersten Lebensmonaten häufig Reinigungsprodukten ausgesetzt, könnte dies möglicherweise ihr Risiko erhöhen, später an Asthma zu erkranken. Dies zeigen aktuell Forschungsergebnisse aus der kanadischen CHILD Cohort Study.

Die Forschenden analysierten die Daten von über 2.000 Kindern, die an der Canadian Healthy Infant Longitudinal Development (CHILD) Kohortenstudie teilnahmen. Anhand von Fragebögen ermittelten sie, wie häufig im Haushalt verschiedene Reinigungsprodukte verwendet wurden. Darunter beispielsweise Geschirrspül- und Waschmittel, Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel, Polituren oder auch Lufterfrischer. Zudem prüften sie die Gesundheit der Kinder im Alter von drei Jahren.

„Die ersten Lebensmonate sind entscheidend für das Immun- und Atmungssystem.“

Das Ergebnis: Kinder, in deren Umgebung häufig Putzmittel verwendet wurden, hatten mit drei Jahren ein erhöhtes Risiko für wiederkehrendes Wheezing (pfeifende Atmung) in Verbindung mit einer Allergieneigung (Atopie) und auch ein erhöhtes Risiko für Asthma, verglichen mit Kindern, die weniger Kontakt zu Putzmitteln hatten. Andere Faktoren, die das Asthma-Risiko beeinflussen können, wie erkrankte Familienmitglieder oder der Kontakt mit Tabakrauch im frühen Leben, wurden bei der Auswertung berücksichtigt. Einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Reinigungsmitteln und einem Atopierisiko allein, konnten die Forschenden nicht finden.

Zwar könne die Studie nicht eindeutig zeigen, dass die Putzmittel die Ursache des Asthmas sind. Nach Ansicht der Experten machen die Ergebnisse aber noch einmal deutlich, dass die ersten Lebensmonate für die Entwicklung des Immun- und Atmungssystems eines Babys entscheidend sind. Mögliche Gefahrstoffe zu kennen, könne entscheidend dazu beitragen, das Asthma- und spätere Allergierisiko in der Kindheit zu verringern. Wenn man weiß, welche Stoffe das Risiko erhöhen, könnten diese gezielt vermieden werden.

Asthma bei Kindern

Asthma ist die häufigste chronische Krankheit im Kindesalter und einer der Hauptgründe dafür, dass Kinder die Schule versäumen oder im Krankenhaus behandelt werden müssen. Mögliche Risikofaktoren für die Krankheitsentstehung zu kennen, ist ausschlaggebend, um das Asthma-Risiko bestmöglich zu reduzieren.

Studien deuten bereits darauf hin, dass es eine Verbindung zwischen Asthma und der Verwendung von Reinigungsprodukten gibt. Die meisten verfügbaren Studienergebnisse stammen jedoch aus der Forschung an Erwachsenen. Gerade Babys verbringen allerdings in der Regel 80 bis 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen und haben dort regelmäßig Kontakt mit Haushaltsoberflächen. Auch aufgrund ihrer höheren Atmungsfrequenz sind sie besonders anfällig für chemische Belastungen wie zum Beispiel durch Putzmittel.

Quellen:

Simon Fraser University: Babies frequently exposed to cleaning products can have higher risk of asthma. Pressemitteilung vom 19. Februar 2020

Parks, J. et al.: Association of use of cleaning products with respiratory health in a Canadian birth cohort. In: CMAJ, 2020, 192 (7) E154-E161