Unterschiede zwischen COPD und Asthma
Am 01. Mai ist Welt-Asthmatag. Lesen Sie, worin sich Asthma bronchiale und COPD unterscheiden.
Die Patientenorganisation Lungenemphysem - COPD Deutschland fasst die wesentlichen Unterschiede zwischen Asthma bronchiale und der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD zusammen.
Asthma bronchiale und COPD sind häufig vorkommende Erkrankungen mit immer größerer sozioökonomischer Bedeutung – also echte Volkskrankheiten. Allerdings handelt es sich um zwei völlig verschiedene Krankheitsbilder, die sich in Ursachen, Verlauf und Prognose unterscheiden und trotz ähnlicher Symptome wie Luftnot unterschiedliche Therapien erfordern. Eine genaue Diagnose ist daher außerordentlich wichtig.
COPD
COPD wird in erster Linie durch Rauchen verursacht. Erstes Anzeichen ist Husten, der mit der Zeit immer hartnäckiger wird und die Betroffenen vor allem morgens quält. Hinzu kommt Auswurf, der langsam zäher wird und immer schwerer abzuhusten ist. Die Patienten leiden unter Atemnot, zunächst nur bei Belastung, später auch in Ruhe. Die Krankheit hat im Regelfall einen fortschreitenden Verlauf.
Nach WHO-Definition liegt eine chronische Bronchitis dann vor, wenn Husten und Auswurf über wenigstens drei Monate in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren bestehen. Kennzeichen einer chronisch-obstruktiven Bronchitis ist außerdem eine dauerhafte Atemwegsverengung (Obstruktion), die keine größeren Veränderungen (Variabilität) aufweist.
Lungenemphysem
Beim Lungenemphysem kommt es zu einer nicht wieder umkehrbaren (irreversiblen) Überblähung und Zerstörung der Lungenbläschen in den kleinsten Verästelungen der Bronchien. Dies geht bei den meisten Erkrankten mit einer erheblichen Einschränkung der Lungenfunktion einher.
Asthma
Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen, die bei etwa zehn Prozent der kindlichen und fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland vorkommt. Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch eine bronchiale Überempfindlichkeit (Hyperreagibilität) und – im Gegensatz zur COPD – durch eine veränderliche (variable) Atemwegsobstruktion charakterisiert ist.
Zur Unterscheidung von COPD und Asthma gibt es insgesamt neun Merkmale, die eine Differenzialdiagnostik erleichtern: Die drei wichtigsten beziehen sich auf das klinische Bild, die Reversibilität der Bronchialobstruktion und die Variabilität der bronchialen Hyperreaktivität. Zum Beispiel spricht eine vollständige Umkehrbarkeit (Reversibilität) der Atemwegsverengung im Regelfall für Asthma. Asthmatiker erleben einen häufigen und oft saisonalen Wechsel zwischen gesünderen und kränkeren Phasen. Dagegen hat die COPD einen fortschreitenden Verlauf mit kontinuierlicher oder in Schüben verlaufender Verschlechterung, auch Exazerbationen genannt.
Patienten mit Merkmalen beider Erkrankungen können möglicherweise auch an einer Kombination aus Asthma und COPD erkrankt sein. Deren Behandlung sollte dann dem jeweiligen Schweregrad beider Erkrankungen angepasst werden.
Quelle:
Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland: Unterschiede zwischen COPD und Asthma – Pressemitteilung 26. März 2012.
Weitere Informationen:
Symposium Lunge am 09. Juni 2012: COPD – Lungenemphysem – Asthma: Definition und Abgrenzung. - Vortrag Prof. Helmut Teschler, Ruhrlandklinik am Universitätsklinikum Essen