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Theophyllin: häufigere Exazerbationen und Krankenhausaufenthalte

Eine Therapie mit Theophyllin ist mit häufigeren akuten Verschlechterungen des Gesundheitszustandes (Exazerbationen) und Krankenhausaufenthalten assoziiert. Trotz der bekannten geringen Wirksamkeit wird Theophyllin noch immer bei etwa 35 Prozent der COPD-Patienten eingesetzt.

Theophyllin wirkt bronchienerweiternd. In zahlreichen Studien wurde allerdings eine geringere Wirksamkeit der Substanz gegenüber anderen antientzündlichen und bronchienerweiternden Medikamenten nachgewiesen – bei relativ ausgeprägtem Nebenwirkungsspektrum. Dies führte dazu, dass Theophyllin in den aktuellen Leitlinien für obstruktive Lungenerkrankungen wie COPD und Asthma nur noch als Medikament dritter Wahl eingestuft wird. Dennoch erhalten nach wie vor viele Patienten Theophyllin als Bestandteil ihrer Therapie.

Eine aktuelle Studie hat nun erneut nachgewiesen, dass Patienten, die Theophyllin einnehmen, deutlich häufiger Exazerbationen erleiden und öfter ins Krankenhaus eingewiesen werden. Die Autoren um Johannes Fexer von der Technischen Universität München verglichen dazu Daten von je etwa 1500 Patienten über etwa 2,5 Jahre mit und ohne Theophyllin-Einnahme. Die Wahrscheinlichkeit für eine Exazerbation betrug 43 Prozent (Theophyllin-Einnahme) gegenüber 33 Prozent (Kontrollgruppe), Krankenhausaufenthalte ereigneten sich in 17 Prozent (Theophyllin-Einnahme) gegenüber 11 Prozent (Kontrollgruppe) der Fälle.

Die Autoren schlussfolgern, dass der therapeutische Stellenwert von Theophyllin vor diesem Hintergrund erneut überprüft werden müsse. Theophyllin werden aber auch positive Eigenschaften zugeschrieben: Es soll die antientzündlichen Effekte von Kortison bei COPD-Patienten verbessern.

Quellen:
Vogelmeier C.: Mögliche Folgen von Theophyllin bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, In: Deutsches Ärzteblatt, 2014, 111, Editorial.

Fexer, J. et al.: Effekt von Theophyllin auf Hospitalisierung und Exazerbationen bei Patienten mit COPD: Ergebnisse einer Routinedatenanalyse des Disease-Management-Programms in Bayern. In: Deutsches Ärzteblatt, 2014, 111(17): 293-300.