Sport bremst allergisch bedingtes Remodeling der Atemwege
Körperliches Training hemmt nicht nur die allergische Entzündungsreaktion in der Lunge, sondern vermindert auch das Remodeling – also den strukturellen Umbau der Atemwege. Diese Erkenntnis gewannen brasilianische Forscher jetzt in Versuchen mit Mäusen.
Ziel der Wissenschaftler von der Universität Sao Paulo war es herauszufinden, welche Auswirkungen sportliche Betätigung auf allergische Entzündungen der Lunge hat. Als Versuchsobjekte dienten Mäuse, bei denen mit Hilfe des Eiweißes Ovalbumin eine allergische Reaktion ausgelöst wurde. Ein Teil der Tiere trainierte vor und während dieser Allergisierung im Laufrad, der andere nicht. Wie die anschließende Analyse verschiedener Entzündungsparameter ergab, hemmte das körperliche Training die allergische Entzündungsreaktion in der Lunge. So war etwa die Produktion von Th2-Zytokinen und von IgE-Antikörpern deutlich geringer als bei den untrainierten Tieren.
Entzündungen gelten bekanntermaßen als Wegbereiter für das so genannte „airway remodeling“ – einen strukturellen Umbau der Atemwege, bei dem sich unter anderem die Bronchialwände verdicken und die schleimbildenden Zellen vermehren. Auch dieser Prozess, der zu einer dauerhaften Verengung der Atemwege führen kann und als einer der Schlüsselmechanismen für chronisches Asthma bronchiale gilt, wurde nach den Ergebnissen der Studie durch regelmäßige körperliche Betätigung gebremst.
Quelle:
Silva, A.C. et al.: Exercise inhibits allergic lung inflammation. In: International Journal of Sports Medicine, 2012, 33(5): 402-409