Schutz vor Remodeling bei Asthma
Der Wirkstoff ONO-1301 kann asthmatypische strukturelle Veränderungen des Lungengewebes rückgängig machen, so das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der japanischen Niigata University. Den Mechanismus, über den ONO-1301 vor einem solchen Remodeling der Atemwege schützt, haben die japanischen Forscher ebenfalls identifiziert.
ONO-1301 imitiert die Wirkung des natürlicherweise im Körper vorkommenden Prostacyclins. Prostacyclin gehört zu den Prostaglandinen (also Gewebshormonen) und erweitert zum Beispiel Blutgefäße, auch in der Lunge. Gleichzeitig blockiert ONO-1301 die Effekte eines weiteren körpereigenen Signalmoleküls namens Thromboxan A2. Wie die Wissenschaft weiß, spielt die Balance zwischen Prostacyclin und Thromboxan A2 eine wichtige Rolle für die Homöostase – das heißt einen stabilen Funktionszustand – des Systems Lunge. Ebenfalls schon bekannt war, dass ONO-1301 im Tiermodell der Entwicklung von Lungenfibrose entgegenwirkt.
Jetzt haben japanische Forscher nachgewiesen, dass das Medikament auch einen schützenden Effekt vor dem so genannten Airway Remodeling hat. Also vor den strukturellen Veränderungen des Lungengewebes, die bei Asthma durch die anhaltende Entzündung der Atemwege auftreten können. Durchgeführt wurden die Versuche mit einem etablierten Tiermodell zur Erforschung von chronischem Asthma bronchiale. Mäuse, die mit ONO-1301 behandelt wurden, zeigten deutlich geringere Zeichen eines Remodeling als unbehandelte Vergleichstiere. Diese Wirkung entfaltet das Medikament offenbar, in dem es die Produktion des Wachstumsfaktors HGF steigert. Denn als dieser in einem weiteren Experiment neutralisiert wurde, blieb der Schutzeffekt von ONO-1301 aus.
Quelle:
Yamabayashi, C. et al.: A Novel Prostacyclin Agonist Protects to Airway Hyperresponsiveness and Remodeling in Mice. In: American Journal of Respiratory Cell and Molecular Biology. 2012, Mar 8 (Online Vorabveröffentlichung – Epub ahead of print)