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Schlafstörungen bei COPD

Die Behandlung von Schlafstörungen kann die Lebensqualität von COPD-Patienten deutlich verbessern. Eine internationale Studie hat nun untersucht, welche therapeutischen Möglichkeiten hierfür geeignet sind.

COPD- Patienten leiden oft unter Schlafstörungen als Folge nächtlichen Sauerstoffmangels. Daraus können sich schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen oder Lungenhochdruck entwickeln. Besonders kritisch sind Schlafstörungen während Exazerbationen, also akuter Phasen der Symptomverschlechterung. Eine aktuell in der Fachzeitschrift European Respiratory Review erschienene internationale Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es für die Patienten vor allem darauf ankommt, nächtlichen Husten und Sauerstoffmangel möglichst gering zu halten. Es gibt mehrere Medikamente, die zwar die Sauerstoffsättigung, nicht jedoch die Schlafqualität verbessern, oder auch gravierende Nebenwirkungen haben. Einzig sogenannte Melatoninrezeptoragonisten schnitten in der Studie gut ab.

Sollte eine medikamentöse Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringen, raten die Autoren zu einer Sauerstofftherapie mittels Sauerstoff-Nasenmaske oder –brille.

Wer zugleich an COPD und obstruktiver Schlafapnoe (OSA) leidet, hat oft noch mehr Beschwerden. Häufig wird der Schlaf immer wieder durch kleine Atempausen gestört. Sowohl der wiederholte nächtliche Sauerstoffmangel als auch der Kohlendioxidüberschuss sind deutlich ausgeprägter als bei OSA und COPD jeweils allein. Diesen Patienten empfehlen die Autoren der Studie ebenfalls eine nächtliche Sauerstofftherapie.

Für COPD-Patienten mit zu oberflächlicher oder zu langsamer Atmung (Hypoventilation) und Sauerstoffmangel eignet sich oftmals eine spezielle Atemmaske (bilevel positive airway pressure, kurz BiPAP). Dieses Beatmungsverfahren  lässt eine spontane Zwischenatmung des Patienten zu, ohne dabei die eingestellte Beatmungsfrequenz zu unterbrechen. Herrscht dagegen die OSA vor, empfehlen die Studienautoren eine kontinuierlich während der gesamten Nacht eingesetzte Beatmungsmaske (CPAP= continuous positive airway pressure). Eine im August im Journal of Clinical Sleep Medicine erschienene Studie hatte zudem gezeigt, dass der CPAP-Einsatz auch die nächtliche Sterblichkeit deutlich reduziert.

Quellen:
McNicholas, W. et al.: Sleep disorders in COPD: the forgotten dimension. Eur. Respir. Rev 2013; 22:365-375. doi:10.1183/09059180.00003213

Stanchina, M. et al.: Impact of CPAP Use and Age on Mortality in Patients with Combined COPD and Obstructive  Sleep APNOE: The Overlap Syndrome.  J Clin. Sleep Med. 2013; 9 (8): 767-772