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Riociguat zur Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH)

Für PAH-Patient:innen, die nicht ausreichend auf eine Behandlung mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren ansprechen, könnte Riociguat eine alternative Behandlungsoption sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie in der Fachzeitschrift „The Lancet Respiratory Medicine“, in der die beiden Behandlungsmöglichkeiten verglichen wurden.

Riociguat und Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (PDE5i) sind beide für die Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) zugelassen und wirken auf den selben Signalweg, allerdings über unterschiedliche Mechanismen. Führen PDE5-Inhibitoren nicht zum gewünschten Behandlungserfolg, könnte Riociguat somit eine alternative Therapieoption sein. In der aktuellen Studie untersuchten Forschende den potentiellen Nutzen einer Umstellung der PDE5i-Therapie auf Riociguat, indem sie die Auswirkungen der Therapieumstellung mit denen einer fortgesetzten PDE5i-Therapie verglichen.

Die REPLACE-Studie wurde als offene, randomisiert kontrollierte Studie in 81 Zentren für pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) in 22 Ländern durchgeführt. 226 Patient:innen mit symptomatischer PAH im Alter von 18 bis 75 Jahren nahmen teil. Alle wurden vor Studienbeginn mindestens sechs Wochen lang mit einem PDE5-Inhibitor behandelt und hatten ein mittleres Risiko innerhalb eines Jahres zu versterben. 

Nach dem Zufallsprinzip erhielten sie entweder weiterhin PDE5i oder wurden auf einer Riociguat-Behandlung umgestellt. Untersucht wurde, ob sich die Krankheit im Verlauf von 24 Wochen, nach spezifischen vorgegebenen Parametern, klinisch verbesserte.

Positive Auswirkungen von Riociguat

Bei 45 von 111 Personen in der Riociguat-Gruppe trat eine solche Verbesserung ein (41 Prozent). In der PDEi-Gruppe waren es 23 von 113 Patient:innen (20 Prozent). Bei einer Person in der Riociguat-Gruppe und bei zehn in der PDE5i-Gruppe kam es zu klinischen Verschlechterungen. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse waren in der Riociguat-Gruppe seltener als in der PDE5i-Gruppe (sieben gegen 17 Prozent).

Der Wechsel von PDE5-Inhibitoren zu Riociguat, könnte nach diesen Ergebnissen also eine alternative Behandlungsoption bei PAH-Patienten sein, die nicht ausreichend auf eine Therapie mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren ansprechen und ein mittleres Risiko für eine 1-Jahres-Sterblichkeit tragen, schlussfolgern die Autor:innen.

Die Studie wurde von pharmazeutischen Herstellern finanziell unterstützt.

Quelle:

  • Hoeper, M. M. et. al: Switching to riociguat versus maintenance therapy with phosphodiesterase-5 inhibitors in patients with pulmonary arterial hypertension (REPLACE): a multicentre, open-label, randomised controlled trial. In: The Lancet Respiratory Medicine, Juni 2021, Vol. 9, Iss. 6