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Rasche Sauerstoff- Abnahme im Blut – Indiz für notwendige LOT

Bei manchen COPD-Patienten sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut sehr schnell ab, wenn sie sich bewegen. Neuen Erkenntnissen zu Folge ist dies oft ein Zeichen dafür dass früher oder später eine Langzeit-Sauerstofftherapie notwendig wird.

 

COPD-Patienten, bei denen die Sauerstoffkonzentration im Blut besonders schnell abfällt, wenn sie sich bewegen, brauchen häufiger eine Langzeit-Sauerstofftherapie. Das fanden spanische Forscher heraus, die bei 83 Patienten mit mittlerer bis schwerer COPD alle sechs Monate den Verlauf der Sauerstoffkonzentration während des 6-Minuten-Gehtests beobachteten. Die Wissenschaftler unterschieden an Hand der Messwerte zwei Gruppen: in der ersten fiel der Sauerstoffgehalt in weniger als einer Minute unter die 90-Prozent-Grenze ab, in der zweiten blieb er länger als eine Minute im oberen Bereich.

Die Beobachtung, dass die Sauerstoffkonzentration bei manchen COPD-Patienten deutlich schneller absinkt als bei anderen, ist nicht neu. Bislang war jedoch unklar, ob und inwieweit dieses Phänomen klinische Konsequenzen nach sich zieht. Die Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass  der Abfall des Sauerstoffspiegels Hinweise auf den zukünftigen Krankheitsverlauf geben kann. So benötigten am Ende der fünfjährigen Studiendauer 65 Prozent der Betroffenen mit schnell sinkenden Sauerstoffwerten eine Langzeit-Sauerstofftherapie. In der Vergleichsgruppe waren es hingegen nur 11 Prozent.

Man vermutet, dass die Patienten mit schnell sinkenden Sauerstoffwerten pathophysiologische Besonderheiten aufweisen, zum Beispiel Störungen beim Gasaustausch. Ob es ratsam ist, diesen Patienten bei körperlicher Belastung vorbeugend Sauerstoff zuzuführen, bedarf nun weiterer Studien.

Quelle:
Garcia-Talavera I. et al.: Time to desaturation less than one minute predicts the need for long-term home oxygen therapy. In: Respiratory Care, 2011, 56(11): 1812-7