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Passivrauchen beeinträchtigt bei Kindern die Asthmabehandlung

Passivrauchen ist bekannt dafür, dass es Asthmasymptome bei Kindern verschlimmert und sie schlechter auf inhalative Steroide ansprechen, die durch ihre antientzündliche Wirkung zur Standardtherapie zählen. Wie britische Wissenschaftler nun herausfanden, haben Kinder, die zuhause Zigarettenrauch ausgesetzt sind, zudem niedrigere Werte eines Enzyms, das in der Asthmabehandlung eine wichtige Rolle spielt.

In einer kleinen Studie untersuchten Wissenschaftler des Imperial College London um Peter Barnes 19 Kinder mit schwerem Asthma. Neun Kinder stammten aus Raucher-Haushalten, zehn Kinder aus Nichtraucher-Haushalten. Die Lungenzellen der Kinder, die Passivrauch ausgesetzt waren, wiesen halb so hohe Werte des Enzyms Histon-Deacetylase-2 (HDAC2) auf wie die Zellen der Kinder aus Nichtraucher-Haushalten.

Vereinfacht dargestellt sorgt das Enzym HDAC2 dafür, dass Steroide ihre günstigen entzündungshemmenden Effekte bei Asthma entfalten können. Die Kinder aus Raucher-Haushalten mit geringeren Enzymkonzentrationen sprechen demnach schlechter auf eine inhalative Steroidtherapie an. In der Folge leiden sie unter stärkeren Symptomen und müssen möglicherweise höhere Dosierungen an Steroiden einnehmen, was zu Nebenwirkungen führen kann.

Kinder mit Asthma, die Passivrauch ausgesetzt sind, haben die gleichen molekularen Defizite, die zu einer Resistenz gegen Steroide führen wie Erwachsene, die aktiv rauchen, schlussfolgern die Wissenschaftler. Diese neu entdecken Zusammenhänge könnten zu neuen Behandlungsstrategien führen. Zugleich unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutung strengerer Rechtsvorschriften, die Kinder vor den Gefahren des Passivrauchens schützen, so die Wissenschaftler.

Quelle:
Kobayashi, Y. et al.: Passive Smoking Impairs Histone Deacetylase-2 in Children With Severe Asthma. In: CHEST Journal, 2014, 145 (2): 305-312 DOI: 10.1378/chest.13-0835