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Neuer Gentest zur effizienteren Behandlung der Tuberkulose

Mit einem neuen Gentest soll künftig eine Vorhersage möglich sein, ob ein Tuberkulose-Stamm gegen eine Antibiotikabehandlung resistent ist. Der Test soll auch eine Vorabschätzung erlauben, ob eine bestimmte Behandlung gegen das jeweils vorliegende Tuberkulose-Bakterium effektiv sein könnte oder nicht. Die Forschungsergebnisse sind in dem Fachjournal Lancet Infectious Diseases veröffentlicht.

Das internationale Forscherteam mit Beteiligung von Wissenschaftlern aus dem Forschungszentrum Borstel und der LungenClinic Großhansdorf untersuchte die genetischen Details von rund 3500 verschiedenen Tuberkulose-Stämmen. Dabei richteten sie ihre Hauptaufmerksamkeit auf die Eigenschaften der Bakterien, die sie in Zusammenhang mit einer Antibiotikaresistenz bringen konnten. Daraus leiteten sie ab, welche der Tuberkulose-Stämme aufgrund ihres genetischen Profils nicht auf eine bestimmte Behandlung reagieren würden. Das Ergebnis ist eine Art Lexikon der Genmutationen von Tuberkulose-Erregern.

Es bedarf noch einer ganzen Reihe von weiteren Untersuchungen, bevor der Test in die breite Anwendung kommen kann. Die Wissenschaftler sind aber optimistisch, dass die neue Methode einen Durchbruch in der Tuberkulosebehandlung bringen könnte. Die meisten herkömmlichen TB-Tests beruhen noch darauf, dass aus Patientenproben Bakterienstämme im Labor gezüchtet werden müssen, was bis zu sechs Wochen dauern und eine gezielte Behandlung damit erheblich verzögern kann. Mit dem neuen Test soll sich diese Zeit deutlich verkürzen, und damit eine schnellere, effektivere Behandlung möglich werden.

Quelle:

European Lung Foundation: New genetic test could help identify drug-resistant strains of TB. – online-Artikel vom 26. Juni 2015

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