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Neue Studien zu Vor- und Nachteilen von E-Zigaretten

Der Gebrauch von elektronischen Zigaretten ist in Europa in den letzten Jahren angestiegen. Die kurzfristigen Auswirkungen von elektronischen Zigaretten auf die Gesundheit sind nach derzeitigem Kenntnisstand scheinbar nicht so groß wie die von Tabak-Zigaretten. Da E-Zigaretten aber noch vergleichsweise neu auf dem Markt sind, gibt es bislang nur wenige Studien, die eine Aussage zu möglichen positiven oder negativen Langzeitwirkungen treffen könnten. Auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft der Lungenmediziner (ERS) von 6.-10. September in München präsentierten Wissenschaftler neue Erkenntnisse.

Der Gebrauch von elektronischen Zigaretten ist in Europa in den letzten Jahren angestiegen. Die ERS hat daraus vier zentrale Aussagen herausgefiltert:

 

 

  1. Zigaretten verursachen ähnliche Veränderungen in Lungenzellen wie normale Zigaretten. 

  2. Bei der Untersuchung zu möglichen kurzfristigen Wirkungen von E-Zigaretten auf die Gesundheit fanden Wissenschaftler einen Hinweis darauf, dass es im Mausmodell einen Zusammenhang zur Entstehung von Asthma und Lungenemphysem geben könnte. 

  3. Für die Raucherentwöhnung können E-Zigaretten allerdings durchaus eine erfolgreiche Hilfe bieten. Französische Wissenschaftler präsentierten Zusammenhänge zwischen dem gestiegenen Gebrauch von E-Zigaretten und dem Rückgang des Tabakkonsums bzw. zunehmendem Rauchverzicht in Frankreich.

  4. Unter Ärzten gibt es bislang keinen klaren Konsens hinsichtlich Empfehlungen zum Umgang mit E-Zigaretten. Einer Umfrage unter britischen Ärzten zufolge geben 20 Prozent der Mediziner die Empfehlung, E-Zigaretten als Hilfe zum Rauchverzicht zu nutzen. 14 Prozent empfahlen, auf den Gebrauch von E-Zigaretten zu verzichten. Die Mehrheit (61 Prozent) gab zu, sich nicht in der Lage zu sehen, eine klare medizinische Empfehlung zu geben.

In ihrem Positionspapier zu E-Zigaretten betont die Europäische Gesellschaft der Lungenmediziner, dass sie gegen einen ungeregelten Konsum von E-Zigaretten ist, da deren mögliche Langzeitwirkungen noch nicht genügend untersucht sind. Solange noch keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse vorliegen, empfiehlt die ERS daher das Vorsorgeprinzip. Insbesondere zum Schutz von Kindern, jungen Menschen und Nichtrauchern befürwortet sie demnach eine strenge Regulierung des Umgangs mit E-Zigaretten.

Weitere, unabhängige Studien sind nötig, um mögliche Nach- aber auch mögliche Vorteile von E-Zigaretten  nachweisen zu können.

Quellen:

European Respiratory Society: E-cigarettes: Studies presented at the ERS-Kongress. – Pressemitteilung

Blasi, F.  et al.: Electronic nicotine delivery systems (ENDS): the beginning of the end or the end of the beginning?. – ERJ, 2014, Vol. 44, 3:585-588 

Aug, A. et al.: E-cigarettes profoundly affect metabolome of primary human bronchial epithelial cells. – Poster Discussion ERS-Kongress 08.09.2014

Dautzenberg, B. et al.: The French success story of decrease tobacco with e-cigarette in 2013. – Vortrag auf dem ERS-Kongress 09. September 2014