Neue Hoffnung für bessere Tuberkulose-Behandlung
Wissenschaftler der University of Southampton haben Tuberkulose-Marker identifiziert, die bei der Entwicklung neuer diagnostischer Tests und der Behandlung der Tuberkulose helfen könnten. Die Studie, die im Fachmagazin Journal of Infectious Diseases veröffentlicht wurde, untersuchte Proteine, die infolge der Zerstörung der Lungenstruktur bei Tuberkulose-Patienten freiwerden.
Die Behandlung der Tuberkulose (TBC) wird zunehmend schwierig, da immer mehr ihrer Erreger gegen die bestehenden Antibiotika resistent sind. Das Team um Dr. Paul Elkington fand nun heraus, dass Fragmente, die bei der Zerstörung der Lungenproteine Kollagen und Elastin freigesetzt werden, im Sputum (Auswurf) von Tuberkulose-Patienten vermehrt vorkommen. Sie entdeckten ferner, dass der Gehalt eines bestimmten Kollagen-Fragments (PIINP) in den Blutproben erhöht war.
Diese Abbauprodukte, die durch die Zerstörung der Lunge entstehen, konnten bislang noch nicht nachgewiesen werden. Sie könnten nun dazu dienen, Patienten mit Tuberkulose schneller zu identifizieren und den Effekt neuer Behandlungsstrategien zu beobachten, schlussfolgern die Wissenschaftler. Durch Reihenuntersuchungen in der Bevölkerung könnte es möglich werden, die TBC-Übertragungsrate zu durchbrechen, insbesondere in Entwicklungsländern, in denen Tuberkulose sehr häufig vorkommt.
Das Team untersucht nun alle Fragmente, die durch die Zerstörung der Lunge frei werden, um neue, schnell durchführbare TBC-Tests zu entwickeln und Therapieerfolge bestimmen zu können. Verbesserte Diagnose-Verfahren tragen dazu bei, die Patientenversorgung in Entwicklungsländern zu verbessern und klinische Studien mit neuen Therapieverfahren zu beschleunigen.
Quelle:
Seddon, J. et al.: Procollagen III N-terminal Propeptide and Desmosine are Released by Matrix Destruction in Pulmonary Tuberculosis. In: Journal of Infectious Diseases, published online August 6, 2013, doi 10.1093/infdis/jit343