Mukoviszidose: Lungenfunktion früh beeinträchtigt
Trotz Diagnose mittels Neugeborenen-Screening und damit frühestmöglicher Behandlung ist bei Babys mit Mukoviszidose im Alter von drei Monaten die Lungenfunktion bereits eingeschränkt. Zu diesem unerwarteten Resultat kommt eine jetzt vorgestellte Studie von Forschern aus London.
Anders als in Deutschland wird in England seit 2007 allen Neugeborenen eine Untersuchung auf Mukoviszidose angeboten. Der in den ersten Lebenstagen durchgeführte Test soll eine möglichst frühzeitige therapeutische Intervention ermöglichen, um damit die Lungengesundheit der von der Erbkrankheit betroffenen Kinder zu erhalten. Das Forscherteam um Ah-Fong Hoo vom Great Ormond Street Hospital for Children in London wollte nun wissen, ob mit früher Diagnose und frühem Beginn einer standardisierten Behandlung in einem spezialisierten Zentrum die Lungenfunktion bei drei Monate alten Babys mit Mukoviszidose ebenso gut ist wie bei gleichaltrigen gesunden Kindern.
Die jetzt im Fachblatt Thorax veröffentlichten Studienergebnisse zeigen: Viele Kinder, bei denen durch das Neugeborenen-Screening Mukoviszidose diagnostiziert wurde, wiesen im Alter von drei Monaten eine nicht normale Lungenfunktion auf. Dies zeigte sich zum Beispiel an einer Verringerung des forcierten expiratorischen Volumens und einer Erhöhung der funktionellen Residualkapazität. Studienleiter Hoo möchte die an der Studie beteiligten 71 Babys, bei denen über das Neugeborenen-Screening Mukoviszidose diagnostiziert wurde, jetzt weiter begleiten. Damit hofft er herauszufinden, in welchem Ausmaß die frühen Veränderungen der Lungenfunktion während des ersten Lebensjahres bestehen bleiben.
Quelle:
Hoo, A. et al.: Lung function is abnormal in 3-month-old infants with cystic fibrosis diagnosed by newborn screening. In: Thorax, 2012, 29. Juni, doi:10.1136/thoraxjnl-2012-201747 (Epub ahead of print)