Mukoviszidose: Etagenwechsel von Infektionen verhindern
Ein internationales Wissenschaftlerteam hat neue Daten zur Behandlung von Mukoviszidose vorgestellt. Auf der 36. Konferenz der European Cystic Fibrosis Society (ECFS) in Lissabon leiteten sie Empfehlungen ab für eine Behandlung der oberen Atemwege mit dem Ziel, das Risiko von Lungeninfektionen bei den Patienten zu verringern.
Etwa 65 Prozent aller Mukoviszidose-Patienten haben vorübergehende oder chronische Nasenschleimhaut- und Nasennebenhöhlenentzündungen. Die Selbstreinigung der oberen Atemwege funktioniert bei ihnen nicht wie bei Gesunden. Daher infizieren sie sich insbesondere in den Wintermonaten mit dem bakteriellen Erreger Pseudomonas aeruginosa. Bakterielle Infektionen der Lunge lassen sich mit Antibiotika gut behandeln. Unterbleibt jedoch eine Behandlung bei gleichzeitig bestehenden Infektionen der oberen Atemwege, kann durch einen „Etagenwechsel“ die Lunge erneut infiziert werden. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine chronische Infektion der unteren Atemwege.
Die oberen Atemwege stellen demnach ein Reservoir für Bakterien dar, die von dort aus in die Lunge gelangen können. Das Ziel müsse sein, so die Wissenschaftler, Infekte der oberen Atemwege möglichst früh zu behandeln, um das Risiko einer erneuten Lungeninfektion zu verringern.
Derzeit läuft dazu in Deutschland an mehreren Zentren eine gemeinsame Studie über die Wirkung von inhalierter hypertonischer Salzlösung bei Mukoviszidose-Patienten mit Atemwegsinfekten.
Quelle:
PARI GmbH: Pulsierende Aerosole eröffnen einen neuen Ansatz in der Atemwegstherapie der Cystischen Fibrose. – Pressemitteilung vom 31.07.2013