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Monoklonaler Antikörper verbessert Behandlung junger Asthmatiker

Omalizumab kann den Krankheitsverlauf bei Kindern und Jugendlichen mit schwerem allergischen Asthma günstig beeinflussen.

Bei Personen, die trotz Leitlinien-gerechter konventioneller Behandlung an schwerem allergischem Asthma leiden, wird seit einigen Jahren Omalizumab als Zusatztherapie empfohlen. Omalizumab ist ein künstlich hergestellter monoklonaler Antikörper gegen Immunglobulin E (IgE), das bei allen allergischen Erkrankungen – so auch beim allergischen Asthma – eine zentrale Rolle spielt. Studien amerikanischer Wissenschaftler zeigen nun, dass Omalizumab den Krankheitsverlauf bei Kindern und Jugendlichen mit schwerem allergischen Asthma  günstig beeinflussen und die saisonal bedingte Verschlimmerung der Krankheit deutlich reduzieren kann.

Die multizentrische Studie wurden an 419 Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 20 Jahren durchgeführt, die in Innenstädten amerikanischer Metropolen wohnen. In diesen oft ärmeren Gegenden ist die Häufigkeit von Asthma-Erkrankungen besonders hoch. Die beteiligten Patienten gehörten überwiegend Minderheiten – Afro-Amerikaner und Hispanics – an und fast ein Drittel lebte unterhalb der Armutsgrenze.

Die in die Studie einbezogenen Kinder und Jugendlichen hatten starkes Asthma und die meisten litten trotz konventioneller medikamentöser Therapie regelmäßig unter schweren Asthmaanfällen. Die Studienteilnehmer erhielten im Abstand von wenigen Wochen subkutane Injektionen, die eine Hälfte mit dem monoklonalen Antikörper Omalizumab, die andere mit einem Scheinmedikament (Placebo) zur Kontrolle. Die Antikörper-Behandlung zeigte eine deutliche Wirkung: Im Vergleich zur Placebo-behandelten Kontrollgruppe nahm die Anzahl der Erkrankungstage um fast 25 Prozent ab. Auch die Schwere der Ausbrüche ging zurück und es waren weniger Krankenhausaufenthalte nötig. Da auch saisonbedingte Erkrankungsgipfel mit starken Asthma-Attacken im Frühjahr und im Herbst durch den Antikörper deutlich reduziert werden konnten, vermuten die Wissenschaftler, dass Omalizumab dort eingreift, wo Allergene, Viren und IgE miteinander wechselwirken.

Eine Omalizumab-Therapie ist allerdings sehr teuer und es gibt noch keine Langzeituntersuchungen. Daher empfehlen die Autoren der Studie – trotz der guten Ergebnisse – nicht bei allen Schweregraden von Asthma den uneingeschränkten Einsatz von Omalizumab.

Quelle:
Busse, W.W. et al.: Randomized Trial of Omalizumab (Anti-IgE) for Asthma in Inner-City Children. N Engl J Med 2011; 364:1005-1015.
Link zu NCBI-Abstract


Weitere Infos zu Omalizumab:

Forschungsansätze bei Asthma

Wirkmechanismen von Antikörpern