Skip to main content

Maßgeschneiderte Therapie bei Asthma mittels Gentest

Eine bestimmte genetische Variante führt dazu, dass manche Kinder auf Salmeterol, einen bronchienerweiternden Wirkstoff, nicht ansprechen. Durch einen Speicheltest kann diese Mutation festgestellt werden. So können die resistenten Kinder vor Therapiebeginn erkannt und mit einem anderen Asthmamedikament behandelt werden.

Britische Wissenschaftler berichten in der Zeitschrift ‚Clinical Science‘ über eine Studie mit Trägern einer Genvariante, die die ß-Rezeptoren der Bronchien gegen erweiternde Medikamente unempfindlich macht. Damit sprechen die Betroffenen nicht oder nur wenig auf die Standardtherapie mit den bronchienerweiternden Beta-Agonisten Salmeterol an. Der sogenannte Arg-16-Genotyp liegt bei jedem siebten Asthmapatienten vor.

Der Genotyp lässt sich mittels eines einfachen Speicheltests nachweisen. Die Patienten mit Arg-16-Genotyp wurden in der Studie anstatt Salmeterol mit Montelukast, einem entzündungshemmenden Asthmamedikament behandelt, zusätzlich zu einer Therapie mit Kortikosteroiden. Darunter zeigten sich deutlich weniger Exazerbationen und die Kinder hatten weniger Fehlzeiten in der Schule.

Die Studie zeigt erstmalig den Ansatz einer maßgeschneiderten Therapie bei Asthma. Bislang ist der Gentest noch nicht verfügbar. Die Wissenschaftler betonen, dass noch weitere Untersuchungen nötig seien, um die Anwendbarkeit der Erkenntnisse in der Klinik zu bewerten.


Quelle:
Lipworth, B. et al.: Tailored second-line therapy in asthmatic children with the Arg 16 genotype. In: Clinical Science 2013, 124, 521-528