Obwohl <link>Lungenkrebs weltweit die häufigste krebsbedingte Todesursache ist, sind die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen immer noch weitgehend unbekannt. Auch das häufige Auftreten von Atemnot bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs sei, nach Aussage der Autoren, noch ungeklärt. Denn nicht nur der Tumor selbst trägt zur Atemnot bei, sondern auch Begleiterkrankungen wie <link>Lungenhochdruck oder kardiovaskuläre Störungen. Die Forschergruppen der Justus-Liebig Universität Gießen und des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim haben mit ihrer Arbeit nun erstmals einen direkten Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und Lungenhochdruck nachgewiesen.
Kommunikation zwischen Lungenkrebszellen und Immunzellen fördert Lungenhochdruck
Für ihre Studie untersuchten sie 519 Lungenkrebs-Patienten. Bei 250 fanden sich in der <link>Computertomographie (CT) Hinweise auf eine pulmonale Hypertonie (PH). Analysen des Lungengewebes zeigten im Bereich des Tumors außerdem
- eine Verdickung der Blutgefäß-Wände in den Atemwegen und
- eine erhöhte Anzahl an bestimmten Immunzellen (Makrophagen und T-Lymphozyten),
verglichen mit Bereichen ohne Krebsaktivität. Eingehendere Untersuchungen am Lungengewebe ergaben, dass es in der direkten Umgebung des Tumors zu einer entzündungsfördernden Kommunikation zwischen Lungenkrebszellen und Immunzellen kommt. Diese trägt einerseits zum Tumorwachstum bei und löst andererseits Umbauprozesse in den Lungengefäßen aus, die letztendlich die Entwicklung von Lungenhochdruck zur Folge haben.
Hoffnung auf neue Therapie-Ansätze
Die Autoren hoffen, dass sich durch ihre Entdeckungen neue Behandlungsoptionen eröffnen. Denkbar wäre, dass spezielle entzündungshemmende Medikamente direkt in das zugrundeliegende Zusammenspiel zwischen Tumorzellen, Immunzellen und Gefäßzellen eingreifen und so der Entstehung der Lungenkrebs-assoziierten pulmonalen Hypertonie entgegenwirken könnten. Passende Wirkstoffe müssten zuvor jedoch erst in <link>klinischen Studien getestet werden.
Quellen:
Pullamsetti S. S., et al.:<link http: stm.sciencemag.org content eaai9048 _blank extern-link-new-window diesem link verlassen sie den> Lung cancer–associated pulmonary hypertension: Role of microenvironmental inflammation based on tumor cell–immune cell cross-talk. In: Science Translational Medicine, 2017; Vol. 9, Issue 416
Justus-Liebig-Universität Gießen: <link http: www.uni-giessen.de ueber-uns pressestelle pm pm213-17 _blank extern-link-new-window diesem link verlassen sie den>Wie Lungenkrebs zur Entstehung von Lungenhochdruck führt. Pressemitteilung vom 16. November 2017